Die Lage des Westens nach dem russischen Überfall auf die Ukraine – eine Bestandsaufnahme und mögliche Entwicklung.

Bad Neuenahr-Ahrweiler

Die Lage des Westens nach dem russischen Überfall auf die Ukraine – eine Bestandsaufnahme und mögliche Entwicklung.

Mittwoch, 27.04.2022 - 19:30

Die Besetzung der Ukraine sollte der erste Schritt sein, Russland als dritte Weltmacht neben den USA und China fest zu etablieren. Russland legte dazu einen Fahrplan vor, der zusammen mit den USA und der Nato beschlossen werden sollte. Doch die westlichen Staaten weigerten sich, über Einflusszonen in Europa zu verhandeln. Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich die transatlantische und europäische Sicherheitsordnung grundlegend geändert. Der Angriffskrieg war Europas „11. September“. Die Wirkungen werden auf Jahrzehnte zu spüren sein. Russlands Vorgehen, die Maßnahmen des Westens und die Stellung Chinas haben eine hochkomplexe Lage geschaffen, die vom Häuserkampf im Osten der Ukraine bis zu Nutzenerwägungen in der Rivalität von USA und China reichen. Die EU-Staaten versuchen, darin ihren Platz zu finden. Das gilt besonders für Deutschland. Die Erfahrung von militärischer Handlungsunfähigkeit und ökonomischer Abhängigkeit trugen zur Reorientierung bei, die nun begonnen werden soll.