Sektion Bonn

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Montag, 17.01.2022 - 20:00

Russland - Ein schwieriger Partner?

Kamingespräch

Russland ist zwar dem Europarat beigetreten, grenzt sich aber gegenüber dem Westen immer mehr ab, stellt gemeinsam vereinbarte Werte in Frage und scheint eine offensive Außenpolitik zu betreiben, die von einigen NATO-Partnern als Bedrohung empfunden wird. Die Auseinandersetzung im Donbas (Ukraine) und die Annexion der Halbinsel Krim (Ukraine) im Jahr 2014 sind Beispiele für diese Gegensätze. Die aktuellen Entwicklungen sorgen darüber hinaus für eine deutlich angespannte Lage
Webinar

Den Vortrag finden Sie als pdf-Datei unter Download der Einladung.

Wer nicht dabei sein konnte, findet den Vortrag hier. 

 

 

Referent: Reiner Schwalb, Brigadegeneral a. D. , Vizepräsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.

Bild 1: v.l.n.r. Professor Andreas Heinemann-Grüder (Universität Bonn), Brigadegeneral a.D. Reiner Schwalb (Vizepräsident GSP), Dr. Andrej Pustovitovskij (Universität Bonn) alle Fotos: Copyright Richard Rohde


Bild 2 v.l.n.r.: Lea Wolf (Fachschaft Universität Bonn, Moderatorin), Professor Andreas Heinemann-Grüder (Universität Bonn), Brigadegeneral a.D. Reiner Schwalb (Vizepräsident GSP), Dr. Andrej Pustovitovskij (Universität Bonn), Jakob Ortschig (JGSP Bonn, Moderator)

 

Nachbericht zur Vortragveranstaltung

Die Junge GSP Bonn startete das Jahr 2022 mit einer hochinteressanten Diskussion zur Fragestellung, ob Russland ein schwieriger Partner sei. Das als „Kamingespräch“ geplante Vorhaben wurde in Kooperation mit der Fachschaft des Instituts für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn durchgeführt und traf thematisch absolut den aktuellen Nerv. Jakob Ortschig (Junge GSP Bonn) und Lea Wolf (Fachschaft) führten die knapp 200 Online-Zuschauer kompetent durch die Veranstaltung. Brigadegeneral a.D. Reiner Schwalb, Vizepräsident der GSP und ehemaliger Militärattaché an der Deutschen Botschaft Moskau, leitete mit einer Keynote, die als Präsentation beigefügt ist, ein. Es folgte eine durchaus kontrovers gehaltene Diskussion mit Professor Andreas Heinemann-Grüder und Dr. Andrej Pustovitovskij (beide Universität Bonn). Festgehalten wurden diplomatische Fehlverhalten (kurzfristig und seit 1990) auf beiden Seiten, eine aktuell höchstgefährliche Situation an der Ostgrenze der Ukraine und der machtpolitische Ansatz von Putin, auf Augenhöhe mit den USA seine Interessen durchzusetzen, wenn erforderlich, offensichtlich auch mit militärischen Mitteln. Unterschiedlich wurde bewertet, ob man für Russland Verständnis aufbringen sollte, das sich dessen Glacis durch die NATO-Erweiterungen reduziert habe und welchen Einfluss Europa, und Deutschland im Besonderen, in diesem Prozess der erhofften Deeskalation hat. Es wird empfohlen, das beigefügte YouTube-Video der Veranstaltung im Detail zu betrachten. Interessante Ansätze der Kooperation anstatt der Konfrontation wurden diskutiert, die durchaus durch westeuropäische Staaten beeinflusst werden können. Allein die Fragestellung an Russland, wo es als rohstoffreiches Land mit seinen Ressourcen stehen möchte, die in zwanzig Jahren keine Rolle mehr spielen werden, schafft im Bereich der Energiepolitik, und damit dem Klimawandel, ein großes Potenzial der Kooperation. Sanktionen würden Russland heute nicht unbedingt beeinflussen. Zusammenfassend wurde herausgestellt, dass Russland in der Tat ein schwieriger Partner ist, sich nach Relevanzverlust mit militärischen Druck wieder auf die Ebene eines als Weltmacht wahrgenommenen „global player“ bringen möchte und die Situation durch klar begrenzende Positionen und langatmige, diplomatische Aktivitäten lösbar erscheint. Sich in die Situation des jeweiligen Gegenübers hineinzuversetzen, schafft gleichwohl stets neue Perspektiven, ohne eigene Positionen aufzugeben.

Die Junge GSP Bonn und die Fachschaft haben mit den versierten Teilnehmern des Kamingespräch einen sehr beachtenswerten, höchst engagierten und erfolgreichen Auftakt geboten, der Mitte des Jahres am 30. Juni durch eine Podiumsdiskussion in anderem Kreis thematisch wieder aufgenommen wird.

Text: Richard Rohde

 

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