Sektion Bonn

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Dienstag, 15.04.2025 - 19:00

IRAN - Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät

Kooperationsveranstaltung mit der Friedrich Naumann Stiftung für die Freiheit (FNF), dem Verband der Reservisten der Bundeswehr (VdRdBw), dem Center for Advanced Strategic, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Universität Bonn
Vortrag (Präsenz) + Videokonferenz

Multiple Krisen, Vormarsch von Autokratien, Kriege: Die aktuelle weltpolitische Lage ist so unübersichtlich und unsicher wie selten zuvor. Wenden wir uns in dieser Gemengelage dem Iran zu, so stellen wir fest, dass die massiven regionalpolitischen Ambitionen, das Atom- und Raketenprogramm sowie die desaströse Menschenrechtslage westlicherseits zu sehr ignoriert wurden. 

Referent: Ali Fathollah-Nejad
Organisator: Stabshauptmann a.D. Roland Heckenlauer , Stellvertreter des Sektionsleiters roland.heckenlauer@gsp-sipo.de
0171 337 1657

Dr. Ali Fathollah-Nejad, Referent zum Iran © Richard Rohde


Iris Müller von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit bei der Moderation © Richard Rohde


Ein sehr interessiertes Publikum © Richard Rohde


Übertragung via Zoom - Leander in Aktion © Richard Rohde


V.l.n.r. Leander Sachs (JGSP), Claudia Klemm (GSP), Iris Müller (FNF), Dr. Ali Fathollah-Nejad, Richard Rohde (GSP), Alexander Weyershäuser (CASSIS) © Richard Rohde

 

 

Schauen Sie sich hier die Videoaufzeichnung der Veranstaltung an. 

 

Berichterstattung zur Veranstaltung „Iran: Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät“

Herr Dr. Ali Fathollah-Nejad, Direktor des Center for Middle East and Global Order (CMEG), Berlin, trug im Rahmen einer Hybrid-Veranstaltung in Kooperation mit der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, dem Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies (CASSIS) der Universität Bonn, dem Verband der Reservisten der Bundeswehr und dem Sicherheitsforum dem Rotary E-Club Köln zu „Iran: Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät“ vor.

Der Schwerpunkt der Ausführungen lag auf der inneren Verfassung des Iran und den außenpolitischen Folgen – getreu dem „Mantra“, dass Außenpolitik Folge der Innenpolitik sei.

Die politische Lage des Iran kennzeichne ein „langfristig revolutionärer Prozess“. Dieses erläuterte er anhand der inneren Unruhen der letzten Jahre und der „rabiaten“ Reaktion des Regimes hierauf. Kritisch stellte er dabei die verhaltene westliche Reaktion und das Festhalten an vermeintlichen Reformern hervor. Diesen wären „fern der Realität hochgejubelt“ worden, obwohl sie eher Teil als Lösung des Problems seien.

Die weiteren Ausführungen befassten sich mit den vier Krisen des Iran (sozio-ökonomisch, ökologisch, Gender), die die Machtbasis des Systems erodierten und auf die die korrupte Elite des Landes keine Antworten habe. Die Unterstützung der Bevölkerung sei nicht mehr vorhanden; dieses könnten auch die herrschenden Kreise nicht mehr negieren.

In seinen außenpolitischen Betrachtungen ging Dr. Fathollah-Nejad auf die sogenannte „Achse des Widerstandes“ ein, also die Zusammenarbeit des Iran mit anderen anti-westlichen Kräften und Ländern wie z.B. Hamas, Hisbollah, Assad-Regime. Der Westen habe hier nie von seinem wirtschaftlichen Einflussmöglichkeiten ausreichend und nachdrücklich Gebrauch gemacht. Man hab sich auf den Atom-Deal konzentriert und andere Bereiche ausgeblendet. Die iranische aggressive Außenpolitik in der Region sei auch eine Funktion der westlichen Außenpolitik. Die Zeit nach dem 07.10.2023 (Überfall Hamas auf Israel) beschrieb er als den Zerfall der „Achse des Widerstandes“; der Iran sei keine regionale Großmacht mehr, sondern ein islamischer Papiertiger. Der Staat erlebe eine historische Schwäche und habe seine Reputation in der Nachbarschaft verloren.

Der Referent schloss mit einem Appell an einen Paradigmenwechsel westlicher Außenpolitik: weg von Quantität ungenügender Sanktionen hin zu Qualität, die einen gezielten Druck auf die Elite ausübe.

Die anschließende Diskussion vertiefte das Thema. Von Interesse waren Betrachtungen zur Regimestabilität, zum Atomprogramm und strategischen Trägermittel, die westlichen Sanktionsmöglichkeiten und die Rolle der Trump-Administration.

Es war eine sehr interessante, kurzweilige und spannende Veranstaltung, die aus einem Blickwinkel des Insiders die westliche Politik und deren Handlungsdefizite sehr klar und ungeschönt beschrieb. Zugleich gab der Referent einen tiefen Einblick in die komplexen Strukturen und gesellschaftlichen Verwerfungen des Iran, aber auch seiner Verbündeten.

Zum Abschluss signierte Dr. Fathollah-Nejad sein Buch „„Iran: Wie der Westen seine Werte und Interessen verrät“.

 

Diese Veranstaltung kann bei YouTube unter Gesellschaft für Sicherheitspolitik nachverfolgt werden.

 

Text: Joachim Schulz, Pressebeauftragter GSP Bonn

 


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