Sektion Rostock

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Samstag, 03.10.2020 - 18:00

Tagungsbericht "Dreizack20" - die maritime Netzwerktagung

Vom 30. September bis zum 2. Oktober trafen sich rund 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studenten und Angehörige der Marine in Rostock zum mittlerweile vierten „Dreizack“. Das Treffen, das in diesem Jahr unter dem Thema „Ostsee“ stand und von der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Internationale Politik und Entwicklungszusammenarbeit an der Universität Rostock organisiert worden war, brachte verschiedene Expertinnen und Experten unterschiedlichster Fachrichtungen zusammen.  
Nach der Begrüßung durch die Veranstalter und Grußworte von Harry Preetz (Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.) und Jörn Dosch (Lehrstuhl für Internationale Politik und Entwicklungszusammenarbeit) machte Maximilian Ernst von der Freien Universität Brüssel den inhaltlichen Auftakt mit einer Analyse der Kooperation der russischen und chinesischen Marine im Westpazifik und in der Ostsee. Im Anschluss stellte Etienne Willkomm von der Universität zu Köln die maritimen Sicherheitsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und der russischen Föderation vor. Den Schlusspunkt des ersten Tages setzten Lukas-Simon Laux (Universität Erfurt) und Vanessa Uenning (Universität Rostock). Schwerpunkt ihrer Ausführungen war die Frage der Implikationen der Krim-Annexion für die Ostsee und den daraus zu ziehenden Lehren.
Der zweite „Dreizack-Tag“ begann mit einer Barkassen-Fahrt vom Rostocker Stadthafen zum Marinestützpunkt „Hohe Düne“, der aufgrund der gelten Hygieneregelungen seeseitig besucht wurde. Im Anschluss daran aßen die Teilnehmer gemeinsam Mittag und tauschten sich in Gesprächen mit Marineangehörigen aus. Bevor es dann am Nachmittag inhaltlich weiterging, sprach Jann Witt vom Deutschen Marinebund, der einer der wesentlichen Initiatoren der Dreizack-Reihe ist, ein Grußwort. Anschließend präsentierte Alexandra Friede von der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg ihre Forschungsergebnisse zur security gouvernance und den Auswirkungen externer Schocks. Besonders das Institutionengefüge im Ostseeraum spielte dabei eine Rolle. Marcus Mohr, Beauftragter Marine bei der Redaktion der Bundeswehr, startete seinen Vortrag zur Medienarbeit der Bundeswehr/Marine mit einem kleinen Quiz rund um das Thema Marine und ging dann in seiner Vorstellung nicht nur auf die Organisation, sondern auch auf Herausforderungen der Medienarbeit ein. Einen Ausflug in die Soziologie gab es mit Jan Asmussen von der Universität Kiel. Herr Asmussen stellte die Arbeiten und das Wirken von Ferdinand Tönnies in den Mittelpunkt seines Vortrags. Dabei standen vor allem das Leben und die Bedingungen der Seefahrer und Hafenarbeiter im Fokus.
Der letzte Teil des zweiten Tages wurde durch drei sehr spannende Vorträge zu Tirpitz und seinen Überlegungen zur Grand Strategy, zur Unterwasser-Kriegführung und zur Nordflanke abgerundet. Rafael Rehm (Universität Jena) gab einen Überblick über das Denken von Tirpitz und seinem Einfluss auf strategische Fragen. Johannes Peters vom Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel stellte die wichtigsten Aspekte der underwater warfare heraus. Hier zeigte sich der Einfluss autonomer Systeme auf mögliche Konfliktszenarien. Den Abschluss des zweiten Tages machte Kapitänleutnant Janine Pirrwitz mit einem Vortrag zu den sicherheitspolitischen Herausforderungen in der Ostsee. Dabei ging Frau Pirrwitz nicht nur auf militärische Bedrohungen, sondern auch auf weitergefasste Gefahren wie Terrorismus ein.
Der letzte Dreizack-Tag begann inhaltlich mit Julian Pawlak vom Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel. Herr Pawlak ging auf geschichtliche und aktuelle Entwicklungen an Europas Nordflanke ein. Marinediplomatie als Thema wurde von Kapitänleutnant Moritz Brake (King's College London) präsentiert. Herr Brake erläuterte dabei die verschiedenen Facetten und Dimensionen diplomatischen Handelns der Marine als Instrument der Politik. Inhaltlich endete „Dreizack20“ mit interessanten Ausführungen von Henrik Schilling (Universität Kiel/ Institut für Sicherheitspolitik an der Universität Kiel) zur Verzahnung von maritimer Sicherheitspolitik mit Entwicklungen im Bereich cyber.
Dreizack20 konnte an die erfolgreichen Vorgänger anschließen und ein weiteres Mal zeigen, wie fruchtbar und innovativ ein Format ist, das die Überschneidungen und Ergänzungen verschiedenster Disziplinen und Themen zusammenführt.

(Hinweis: Im Vorfeld der Veranstaltung wurde ein Hygienekonzept erarbeitet und umgesetzt)
 

 

 


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