Sektion Celle

Sektion Celle

Donnerstag, 07.04.2022 - 19:00

Wie bedroht ist Deutschland? - Der chinesische Drache, der russische Bär und der deutsche Michel

Präsenz-Vortragsveranstaltung in Zusammenarbeit mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Reservistenkameradschaft Wathlingen der Kreisgruppe Celle im Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.

„Die Welt [...] ist eine Welt in Unruhe. Auch in Deutschland und Europa spüren wir die Folgen von Unfreiheit, Krisen und Konflikten in der unmittelbaren Nachbarschaft unseres Kontinents. Wir erleben zudem, dass selbst in Europa Frieden und Stabilität keine Selbstverständlichkeit sind.“ Diese Worte von Angela Merkel im Vorwort zum Weissbuch 2016 verdeutlichen wie sich regionale wie internationale Konflikte zunehmend verschärft haben.
Die künftige deutsche Bundesregierung wird sich diesen internationalen Konflikten stellen oder weiter im weltpolitischen Gefüge an Bedeutung verlieren.
Vortrag und Diskussion
Referent: Generalmajor a.D. Axel Binder

Als ehemaliger Kommandeur des Kommandos Strategische Aufklärung kennt sich der Referent Generalmajor a. D. Axel Binder in Bezug auf Krisenfrüherkennung und die militärische Bewertung möglicher Bedrohungsszenarien für Deutschland bestens aus.

Weitere Informationen zu Generalmajor a.D. Axel Binder.  Axel Binder – Wikipedia

Ort: 4-G-Park - Kantallee 8 , 29339 Wathlingen
Organisator: Herr Kapitänleutnant d.R. Heiko Wolff , Sektionsleiter heiko.wolff@gsp-sipo.de
Lüneburger Heerstraße 63 A, 29223 Celle  05141 / 978808

Generalmajor a.D. Axel Binder


Angeregte Gespräche im ausgebuchten Saal


Danksagung von Dr. Schuermann an GenMaj a.D. Axel Binder


von links: Lina Behrens, GenMaj a.D. Axel Binder, Dr. Felix Schuermann


Vortrag mit neuem Besucherrekord

6. Wathlinger Sicherheitspolitischer Abendvortrag mit dem Thema „Wie bedroht ist Deutschland?“ von 152 Gästen besucht

Wathlingen – Das stürmische Wetter an diesem Tag im April in Wathlingen bei Celle passte zum 6. Wathlinger Sicherheitspolitischen Abendvortrag. Denn auch in der Welt geht es derzeit stürmisch zu und somit war das Thema des Referenten brandaktuell: „Der russische Bär, der chinesische Drache und der deutsche Michel?“.

Der Referent war kein geringer als Generalmajor a.D. Axel Binder, der bis März 2021 den Posten des Kommandeurs Kommando Strategische Aufklärung inne hatte.

Und aufgrund des hochkarätigen Referenten und der aktuellen kriegerischen Lage in Europa kamen noch mehr Gäste in den 4G-Park nach Wathlingen als ohnehin schon angemeldet waren. Am Ende lauschten 152 Zuhörer dem knapp zweistündigen Vortrag.

Aber zuvor wurden die Gäste am Eingang vom Organisationsleiter der Kreisgruppe Celle im Verband der Reservisten, Stabsfeldwebel d.R. Ralf Genilke, empfangen. Auch wenn in Deutschland die Coronavorschriften gelockert wurden, ging man hier als Veranstalter auf Nummer sicher und es herrschte u.a. die 2G+ Voraussetzung. Tests waren beim DRK direkt vor Ort möglich.

Eröffnet wurde der Abend durch Oberstabsarzt Dr. Felix Schuermann im Namen der Reservistenkameradschaft (RK) Wathlingen. Darauf folgte – auf der großen Leinwand im Saal - eine Videogrußbotschaft. Direkt aus dem Bundestag schickte Henning Otte als MdB (CDU) und Stellvertretender Vorsitzender des Verteidigungsausschusses einige Grußworte nach Wathlingen und wünschte den Teilnehmern interessante, sicherheitspolitische Einblicke in die komplexe Weltlage.

Lina Behrens als Vertreterin der Konrad-Adenauer-Stiftung und Kapitänleutnant d.R. Heiko Wolff als 1. Stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Celle und Celler Sektionsleiter der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) gingen in ihren Eröffnungsworten auf die aktuelle Lage ein und dankten der RK Wathlingen für die wiederholt sehr gute Organisation der Veranstaltung.

Es folgte der Vortrag von Generalmajor a.D. Axel Binder, der 1978 – während des Kalten Krieges - in die Bundeswehr eintrat, mit Erfahrungen aus dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes einschließlich des Abzugs der Westgruppe der Truppen der ehemaligen Sowjetunion aus Deutschland und den Entwicklungen, die bis heute damit verbunden sind. Binder, dem es an diesem Abend wichtig war, dass er den Vortrag nicht im Namen der Bundeswehr vortrug, da er kein aktiver Soldat mehr ist, begann seine Ausführungen kurz in der Nachkriegsgeschichte und legte den Schwerpunkt jedoch auf die neueren Entwicklungen bis zur heutigen Zeit.

„In einem Krieg gibt es keine Fairness. Tod, Vernichtung, Vertreibung und Elend erlebt in einem Krieg leider immer auch die Zivilbevölkerung“, so Binder. Mit seinen Worten zeigte sich auch, dass der Stratege Binder für Krieg nichts übrig habe - vielmehr aber für Verteidigung und eine ordentliche Ausstattung der Bundeswehr zur Abschreckung. Der Vortrag behandelte auch die Entwicklungen in China, allerdings lag der Schwerpunkt aufgrund der aktuellen Ereignisse auf den jüngeren Entwicklungen des russischen Militärs bis hin zum Kriegsbeginn. So wurde auch ausführlich über das zehnjährige Ertüchtigungsprogramm Russlands referiert und Binder endete beim Thema Russland mit den Worten „Der Bär ist aufgestanden“.

Beim Thema China ging Binder auf das derzeitige chinesische Regierungsprogramm ein, bei dem China ein klares Ziel hat. Dieses Ziel ist das Jahr 2049, zudem die kommunistische Regierung als Weltgroßmacht die globale Führungsrolle eingenommen haben möchte.

Im Anschluss an den niveauvollen und interessanten Vortrag bestand die Möglichkeit für Fragen. Und von dieser machten zahlreicher Besucher Gebrauch.  So ging Generalmajor a.D. Binder noch auf viele Fragen u.a. zum Thema Wehrpflicht, Versäumnisse bei der Russlandpolitik, Ausrüstung der Bundeswehr, etc. ein.
Am Ende des Abends waren sich alle einig. Eine hochwertige Veranstaltung, mit einem Thema, welches leider aktueller nicht sein konnte. Und auch bei einem weiteren Punkt herrschte breiter Konsens: Die Verteidigung Deutschlands und seiner Verbündeten müsse durch eine Stärkung der Bundeswehr schnellstmöglich durch die Politik sichergestellt werden. Diese „Bereitschaft die Dinge jetzt anzupacken und die Probleme von heute und morgen möglichst ganzheitlich zu lösen“ kann einem ein bisschen Zuversicht in dieser schwierigen Zeit geben, so Generalmajor a.D. Binder.

Text und Fotos: David Guttmann
 

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