Sektion Aachen-Heinsberg
Afrika-Zwischen ökonomischem Aufbruch und politischer Stagnation
Eine Bestandsaufnahme
Auf Einladung der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP), Sektion Aachen-Heinsberg, fand am 05. September eine Veranstaltung mit Vortrag zum Thema „Afrika – eine Bestandsaufnahme“ statt, die gut besucht war. Oberst a.D. Herbert Wölfel, Sektionsleiter der GSP, hieß die Zuhörer im Bürgersaal des Hauses Basten in Geilenkirchen willkommen. Vor einigen Jahren war Afrika schon einmal Thema der GSP, so Wölfel. Schon damals sei auf das enorme Bevölkerungswachstum hingewiesen worden. Bis 2050, so Wölfel, sei ein Bevölkerungszuwachs von 1,2 Milliarden auf knapp 3 Milliarden Menschen zu erwarten.
Als Referenten hieß Wölfel Christian E. Rieck willkommen. Rieck ist Senior Analyst für Regionalmächte und Regionalintegration am Global Governance Institute in Brüssel. Neben seiner Tätigkeit als Lehrbeauftragter an der Professur für Militärgeschichte und Kulturgeschichte der Gewalt der Universität Potsdam ist Rieck auch Dozent für Deutsche Außenpolitik und Zeitgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin.
In seinem Vortrag „Afrika – eine Bestandsaufnahme“ warf er einen sehr kenntnisreichen und differenzierten Blick auf Afrika. „Afrika gibt es eigentlich gar nicht, meinte Rieck zur Eröffnung seiner Referates. Wer den Kontinent verstehen wolle, der müsse seinen Blick schärfen und die 53 Staaten des afrikanischen Kontinents und ihre Entwicklungen genau betrachten.
Autoritäre Verhärtung
Dem Zuhörer erschloss sich in der Behandlung der Themenfelder der „Politischen Stagnation“, „Wirtschaftlicher Aufbruch“, und „Sicherheitspolitischer Verschlechterung“ ein Afrika-Bild mit vielen neuen Aspekten. Die demokratische Renaissance der 1990er Jahre sei einer autoritären Verhärtung von Modernisierungsdiktaturen gewichen, so eine von Riecks Thesen. Er kam zu dem Schluss, dass der Kontinent in verschiedene regionale Blöcke zerfalle, die sich stark unterschiedlich entwickeln. Zudem sei seit etwa 15 Jahren ein neuer Wettlauf um Afrika zu erkennen. Nicht nur über die Mitläufer dieses Wettlaufs erfuhren die Zuhörer viel, sondern auch über die Potenziale, die im afrikanischen Kontinent zu erkennen sind.
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