Sektion Aachen-Heinsberg

Sektion Aachen-Heinsberg

Montag, 14.10.2019 - 19:30

Sicherheit als global-gesellschaftliche Herausforderung – Transnationale Kooperation in den Polarregionen

Der Klimawandel und seine Folgen gelten mittlerweile weithin als eine der größten globalen Herausforderungen unserer Zeit. Nirgendwo vollzieht sich der Klimawandel so schnell wie im arktischen Raum. Wissenschaftlern zufolge schreitet die Erderwärmung in der Arktis doppelt so schnell voran wie in anderen Regionen. Das weckt auch wachsende Begehrlichkeiten auf den riesigen Ressourcenreichtum, der in den Polarregionen erwartet wird. Andererseits bieten sich vielleicht auch Chancen für eine friedliche transnationale Kooperation, der es gelingt den wuchernden Macht- und Einflusspoker um rücksichtsloses Durchsetzen nationaler Interessen maßvoll zu kontrollieren.
Vortrag und Diskussion
Referent: Dr. Dorothea Wehrmann
Ort: Haus Basten - Konrad-Adenauer-Straße 118 (Eingang Friedlandplatz) , 52511 Geilenkirchen

 

Weitergehende Leseempfehlungen (englisch) der Referentin:

  • Shapovalova, D., Stephen, K. (2019): No race for the Arctic? Examination of interconnections between legal regimes for offshore petroleum licensing and level of industry activity. - Energy Policy, 129, p. 907- 917.DOI: doi.org/10.1016/j.enpol.2019.01.045
  • Asian Countries and Arctic Shipping: Policies, Interests and Footprints on Governance Arild Moe and Olav Schram Stokke Arctic Review on Law and Politics, Vol 10, 2019, pp. 24-52.
  • China & the Arctic: why the focus on international law matters. Koivurova, T., 2019, In : The yearbook of polar law. 10, p. 427-430
  • Can Asian Involvement Strengthen Arctic Governance? Olav Schram Stokke In Leiv Lunde, Yang Jian and Iselin Stensdal (eds), Asian Countries and the Arctic Future. Singapore, World Scientific Publishing, 2016, pp. 51-60.
  • Zwischen Kooperation und Konflikt, zwischen Zentralität und Marginalität:
    Die Arktis im Spiegel politikwissenschaftlicher Forschung. 
    Prof. Dr. Mathias Albert & Dorothea Wehrmann, Schriftenreihe Geoinformationsdienst der Bundeswehr, Jahresheft Geopolitik 2016 (Die Arktis unter geopolitischen Gesichtspunkten) hier zum download download

 

Artikel aus der Aachener Zeitung, Lokalteil Geilenkirchen, vom 19. Oktober 2019, von Markus Bienwald

Gemeinsam gegen Klimawandel an den Polen

Politikwissenschaftlerin Dr. Dorothea Wehrmann zu Sicherheit und Kooperationen in den Polarregionen

VON MARKUS BIENWALD

Geilenkirchen Einen vielbeachteten Vortrag gab es nun bei der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, Sektion Aachen/Heinsberg: Dr. Dorothea Wehrmann berichtete im bestens besuchten Haus Basten über Sicherheit und transnationale Kooperationen in den Polregionen der Erde.

Diskussionen um Aktionen

Das Thema finde allgemein wenig Beachtung in den Medien, hatte Sektionsleiter Herbert Wölfel der von der Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg und der Deutsch-Atlantischen Gesellschaft präsentierten Veranstaltung noch vorausgeschickt. Umso interessanter war es, vor allem in Zeiten des aufstrebenden Nationalismus und der allgegenwärtigen Diskussion um Aktionen gegen den Klimawandel, die Seite von Sicherheit und Kooperationen in Arktis und Antarktis zu betrachten. „Es gibt Akteure, die dort sehr gut zusammenarbeiten“, machte die Politikwissenschaftlerin schon zu Beginn deutlich. Gerade die weltweite Klimapolitik habe an den Polen des Globus aber eine entscheidende Wirkung. „Schließlich vollzieht sich dort der Temperaturanstieg doppelt so schnell“, gab Dr. Wehrmann zu bedenken. Entsprechend sensibilisiert seien nicht nur die Bevölkerung und die Autoritäten vor Ort. Auch die Weltgemeinschaft gehe in Arktis und Antarktis ganz anders mit Fragen der Kooperation um. Dass Zusammenarbeit hier nötig ist, werde von niemandem in Frage gestellt. Dass es dabei weniger um nationale Sicherheitsfragen als vielmehr auch um die Sicherung der vorhandenen und vermuteten Ressourcen geht, ließ sie nicht außer Acht. Konfliktpotenzial böten die Bodenschätze allerdings nicht, wie die Referentin meinte, hier gebe es geltende Gesetze, die auch von allen Vertragspartnern eingehalten würden. Eine wichtige Rolle spiele dabei der Arktische Rat, in dem die Anrainerstaaten die Hauptrolle spielten und weltweit fast 40 weitere Staaten als Beobachter teilnehmen. Anfangs sei dieser Rat noch mehr oder weniger belächelt und als wenig haltbar eingeschätzt worden. Mittlerweile aber, so Wehrmann, habe sich das Gremium etabliert und fasse beständig dauerhafte Beschlüsse. Ob die Kooperationen an den extremen Enden der Welt Vorbildcharakter für andere Gegenden haben könnten, konnte die Vortragende zwar nicht sagen. Deutlich war jedoch, dass nicht nur der dort geschaffene, internationale Rechtsrahmen anerkannt sei und vor allem das dort immer wieder als überlebensnotwenig propagierte Umweltbewusstsein als positive Beispiele transnationaler Kooperationen gelten könnten. Das wurde auch bei einem vor der abschließenden Diskussion gezeigten Videobeitrag über den Arktischen Rat deutlich.

 „Es gibt Akteure, die dort gut zusammenarbeiten.

Dr. Dorothea Wehrmann, Politikwissenschaftlerin

Anrainerstaaten

Vertreter von Anrainerstaaten wie auch von Beobachterstaaten äußerten sich unisono positiv über dessen Bestehen und die dort einhellig getroffenen Entscheidungen. Und es wurde auch deutlich, dass man sich den Herausforderungen, die vor allem der Klimawandel an diese extremen Regionen der Erde stelle, nur gemeinsam stellen könne.

Zeitungsartikel zum download

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