Sektion Aachen-Heinsberg

Sektion Aachen-Heinsberg

Donnerstag, 12.11.2020 - 19:00

Sehnsucht nach dem starken Mann

Demokratien in der Bewährungsprobe

Ist die Demokratie wirklich noch die beste aller Regierungsformen? Kritiker weisen oft auf zu langsame und zu langwierige Entscheidungs-prozesse hin, die es in autoritär regierten Staaten in der Regel nicht gibt. Die weltweite Anzahl autoritär regierter Staaten ist erheblich. Gibt es so etwas wie eine Sehnsucht nach dem starken Mann an der Spitze des Staates?

Zu dieser Veranstaltung istl eine Anmeldung per e-Mail erforderlich an die Geschäftsstelle

Aachen-Heinsberg@gsp-sipo.de

Für die Teilnahme wird zu Hause eine Internetverbindung und ein Endgerät (Tablet, Smartphone PC, Laptop) benötigt.  Der Vortrag kann über den Zugangslink erreicht werden, der vor dem Vortrag an die bei der Anmeldung hinterlegte e-Mail Adresse versandt wird.

Technische Hinweise zur Installation und Nutzung von ZOOM für Zwecke der Teilnahme an dieser Veranstaltung erhalten Teilnehmer mit dem Zugangslink.
Video-Konferenz
Referent: Dr. Stefan Hofmann , Konrad Adenauer-Stiftung

  • Geboren 1965 in Ludwigshafen am Rhein
  • Studium der Politikwissenschaften und der Soziologie in Heidelberg und Hamburg
  • Forschungsaufenthalt Universität Salamanca / Spanien
  • 1998 Promotion Universität Hamburg
  • Tätigkeit bei verschiedenen Zeitungen in Deutschland und Spanien
  • Seit 2002 bei der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS)
  • 2003 Einsatz in Mexiko-Stadt
  • Seit Dez. 2006 Leiter des Bildungswerks Oldenburg der KAS
  • Seit Jan. 2011 Landesbeauftragter Baden-Würtemberg und Leiter des Politischen Bildungsforums Baden-Würtemberg
Ort: Online - ZOOM Konferenz
Organisator: Herr Oberst a.D. Herbert Wölfel , Sektionsleiter Aachen-Heinsberg@gsp-sipo.de
Schildstr. 76, 52531 Übach - Palenberg  02451 - 482135

Screenshot (c) Lothar Böven, GSP

Nachschau

Sehnsucht nach dem starken Mann

Seit vielen Jahren können sich Interessierte in unserer Region über sicherheitspolitische Themen informieren. In regelmäßiger Kooperation mit der Volkshochschule Kreis Heinsberg und der Deutschen Atlantischen Gesellschaft bietet die Sektion Aachen/Heinsberg der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) für eine breite Palette an innen – und außenpolitischen Themen Informationen, Hintergründe und Zusammenhänge an. Vortragsorte waren im Schwerpunkt das Haus Basten in Geilenkirchen oder auch das Schloss Zweibrücken in Übach-Palenberg. Bei der jüngsten Veranstaltung war coronabedingt vieles anders. Nachdem Präsenzvorträge derzeit nicht möglich sind, wurde erstmals ein Vortrag via Internet als Zoom-Konferenz angeboten.

Populisten, Vertrauensverlust in Politiker und Medien 

Bei diesem Vortrag ging es um das Phänomen der Sehnsucht nach dem starken Mann und um Populismus. Eine Erscheinung in zahlreichen Teilen der Welt. Wem fällt da nicht  gleich Donald Trump in den USA, oder Victor Orban in Ungarn, Bolsonaro in Brasilien oder Maduro in Venezuela ein. Der Referent, Dr. Stefan Hofmann, ist Politikwissenschaftler und Soziologe in Stuttgart und seit 2002 bei der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er beschäftigt sich seit längerem mit diesem Phänomen und der Frage, welche demokratischen Möglichkeiten sich am besten eignen als Gegenmittel gegen Populismus, gegen Extremismus, Radikalismus und gegen „starke Männer (und Frauen)“. Er warnt vor dem „Charme einfacher Wahrheiten“ und dem Wunsch, Verantwortung einfach an den Mann an der Spitze zu übertragen, der dann eine rasche und eindeutige Entscheidung trifft. „Ist das nicht besser als quälend lange kontroverse Streitgespräche zwischen Parteien und gesellschaftlichen Gruppen, die dann oft keine Entscheidungen oder nur unbefriedigende Kompromisse hervorbringen?“ fragt er provozierend.  Er zeigt aber auch Möglichkeiten zur Abhilfe auf. Zum Beispiel: Entscheidungen/Kompromisse besser begründen, Vertrauen schaffen durch Offenheit, Mut zum „ganzen Bild“ der Kommunikation, Probleme auch benennen, wenn keine echte Lösung auf der Hand liegt, wie beispielsweise beim Wohnungsmarkt in Teilen Deutschlands. Was kann der Einzelne tun? Die Herausforderungen für den Demokraten, den wehrhaften Bürger, bleiben hoch: Er muss politisch interessiert bleiben, sollte über die erforderliche Sachkenntnis verfügen und imstande sein differenziert zu urteilen. Das ist der Preis für bestmögliche persönliche Freiheit in einem demokratischen Staatswesen.

Der „Corona -Effekt“

In der an den Vortrag anschließenden Diskussionsrunde ging es dann unter anderem um die jüngsten Entwicklungen als Folge der Corona-Epidemie, wie z.B. die Querdenker- Bewegung, vielfältige Verschwörungstheorien, eine bunte Mischung von Coronaleugnern. Sie stellen uns vor neue Herausforderungen. Es bleibt also spannend, weiterhin für die Demokratie als bestmögliche Staatsform einzutreten.

Teilnehmer und Veranstalter waren sich am Ende einig, dass nach dem erzwungenen Verzicht auf Präsenzvorträge, die jetzt gewählte virtuelle Alternative mithilfe von Zoom- Konferenzen durchaus gewinnbringend sein kann und daher in unserer Region demnächst fortgeführt werden sollte.  Der nächste Vortrag ist geplant am 3. Dezember zum Thema Korea.  Als Referentin konnte die ehemalige Botschafterin in Nordkorea, Doris Hertrampf, gewonnen werden. (hw)


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