Bei allen Krisen, die Deutschland und Europa derzeit beschäftigen, spielt der Iran nur eine untergeordnete Rolle. Dies hat zur Folge, dass sich die Bundes¬regierung der „Iran-Frage“ nicht im gebotenen Umfang widmet – ein Fehler. Denn das Land nur durch die „nukleare Brille“ zu betrachten, vernachlässigt andere, gleichermaßen besorgniserregende Herausforderungen – von denen die akute, aber auch langfristige Bedrohung durch die jüngsten Entwicklungen im Nachbarland ¬Afghanistan und vor allem in Russland nur zwei sind.
Tatsächlich steht der Iran sinnbildlich für die globalen Konfliktlinien der Zukunft. Wie in vielen anderen kleinen und großen Staaten, die sich auf einem autoritären Kurs befinden, haben inzwischen auch im Iran die politischen Hardliner das Ruder übernommen. Angesichts einer Neuordnung regionaler Bündnisse innerhalb des internationalen Machtgefüges stellt sich die Frage, wessen Ordnung überdauern wird.
Es lohnt sich also trotz des derzeit alle sicherheitspolitischen Themen dominierenden Krieges Russlands gegen die Ukraine sich mit dem Iran zu beschäftigen.

Die Sektion Lippe der Gesellschaft für Sicherheitspolitik lädt daher ein zum Vortrag mit Diskussion zum Thema

Regionalmacht Iran - warum kein Weg an der islamischen Republik vorbei geht

am 6. Oktober 2022 um 19:30 Uhr

Haus Senne in Augustdorf, GFM-Rommel-Straße 1

Als Referent für diesen Themenkomplex konnte Oberst i.G. a.D. Jörg Kunze gewonnen werden. Er war vom Oktober 2006 bis September 2008 Verteidigungsattaché an der deutschen Botschaft in Teheran. In seiner letzten Verwendung als aktiver Offizier als Direktor des Seminars für Regionale Sicherheit am George C. Marshall Center und danach folgend in Reservedienstleistungen befasste sich Oberst Kunze weiter intensiv mit den Entwicklungen am Persischen Golf und insbesondere mit dem Iran.

Es wird um Anmeldung zu dieser Präsenzveranstaltung per E-Mail an Richard.Rossmanith©t-online.de bis spätestens 4. Oktober 2022 gebeten.