Sektion Lippstadt

Sektion Lippstadt

Dienstag, 17.01.2023 - 19:30

Der Zusammenhang zwischen Hunger und Migration - Zivil-militärische Zusammenarbeit als wichtiges Thema in Krisengebieten.

Der Zusammenhang zwischen Hunger und Migration.
Hunger und Ernährungsunsicherheit in Afrika stellen hierbei einen zunehmend wichtigen Faktor dar, der durch den Klimawandel, Heuschreckenplagen, die Covid-19-Pandemie und durch bewaffnete Konflikte weiter verstärkt wird. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der von Hunger betroffenen Bevölkerung in Afrika auf etwa 20 Prozent gestiegen und wird laut Prognosen bis 2030 sogar auf knapp ein Drittel steigen. Dazu trägt nach Einschätzung des Referenten vor allem das starke Bevölkerungswachstum in einigen Ländern bei, sowie das sinkende Angebot an Nahrungsmitteln, das durch äußere und innere Faktoren weiter reduziert wird. Dies ist auch für Europa von großer Bedeutung, da die Ernährungsunsicherheit und damit einhergehende Konflikte zu den Hauptgründen für Migration zählen. „In einer globalisierten Welt ist es daher unverzichtbar, Probleme wie die Ernährungsunsicherheit in Afrika mit all den zusammenhängenden Faktoren zu analysieren und in einer globalen Perspektive zu betrachten. Nur durch engen Informationsaustausch, Zusammenarbeit und Perspektivwechsel kann eine gemeinsame Lösung gefunden werden.“

Zivil-militärische Zusammenarbeit als wichtiges Thema in Krisengebieten.
In seinem Vortrag zeigt der Referent Herr Kallabis, warum eine breit gefächerte Herangehensweise notwendig ist, um dieses Thema zu verstehen und weshalb zivile Perspektiven insbesondere für militärische Akteure von großer Bedeutung sind. Die Zivilbevölkerung befindet sich in der Mitte zwischen Konfliktparteien. „Zivil-militärische Zusammenarbeit hat die Aufgabe, Zivilistinnen und Zivilisten sowie Kulturgüter zu schützen, Resilienz aufzubauen und eine Kommunikation mit militärischen Akteuren zu ermöglichen.“ Gleichzeitig dient die ZMZ auch der Unterstützung von militärischen Akteuren wie zum Beispiel der Bundeswehr, indem ein ziviles Lagebild erstellt wird, das Faktoren wie Good Governance, Rechtsstaatlichkeit und Korruption, Migration und auch Ernährungssicherheit in die Analyse miteinbezieht. In diesem Zusammenhang wird der Referent auch auf die aktuelle Situation Bezug nehmen.


Vortrag und Diskussion
Referent: OLt Maximilian Kallabis , CIMIC OPS Officer beim Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm

Maximilian Kallabis ist Experte für Zivil-Militärische Zusammenarbeit, die sogenannte CIMIC (Civil Military Cooperation), beim Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm. Er ist darüber hinaus Teil von Joint Civil-Military Interaction (JCMI), einem Netzwerk von Experten zivil-militärischer Kooperation aus zahlreichen Ländern, das sich für Erfahrungs- und Ideenaustausch, Zusammenarbeit und die Entwicklung neuer Praktiken hinsichtlich zivil-militärischer Kooperation in Krisen- oder Konfliktregionen einsetzt.

Ort: Restaurant Hubertushof - Holzstraße 8 , 59556 Lippstadt
Organisator: Frau Mariella Bousabarah , Geschäftsführerin m.bousabarah@gsp-sipo.de
0176 393 282 73

von links: Dieter Brand (Geschäftsführer), OLt Maximilian Kallabis (Referent), Mariella Bousabarah (Geschäftsführerin), Olav Freund (Sektionsleiter)

 

Herr OLt Maximilian Kallabis , CIMIC OPS Officer beim Multinationalen Kommando Operative Führung in Ulm, referierte am Morgen vor Schülern der Gesamtschule Lippstadt zum Thema und am Abend in den Räumen des Hubertushofs in Bad Waldliesborn vor zahlreichen Sektionsmitglieder und Interessierten, die der Einladung der Sektion in der örtlichen Presse gefolgt waren. 

Das Referat auf hohem Niveau forderte die Zuhörer heraus mit vielen Informationen. Der erste Teil des Vortrag beschrieb die Aufgaben der CIMIC. Der Einsatz von militärischen Mitteln ist immer als letzte Form der Konfliktlösung zu sehen. Ziel ist es, eine Konfliktlösung mit nicht kinetischen Mitteln herbeizuführen. Im Falle es doch zu militärischen Aktionen kommt, ist die Aufgabe die Förderung der Kommunikation zwischen zivilen Akteuren und dem Militär und das Verdeutlichen gegenseitiger Bedürfnisse und Schwerpunkte. Insbesondere verwies Herr Kallabis auch auf die Wichtigkeit des Erhalts kultureller Güter in Einsatzgebieten.

Im zweiten Teil ging der Referent ein auf das Thema: Hunger in Afrika. Die Ursachen sind komplex, um nur Einige zu nennen: das politische Vakuum nach dem Rückzug der Kolonialbesatzung, Grenzziehungen ohne Rücksicht auf Ethnien, kriegerische Auseinandersetzungen innerhalb der Staaten, der Klimawandel. Durch militärische Aktionen allein kann keine Stabilität geschaffen werden, ohne Bekämpfung des Hungers, ohne Bildung und Erkennen der Bedürfnisse der Menschen werden diese erfolglos sein. Ein Schlüssel ist die eigene, eurozentrische Sichtweise nicht als die einzig Richtige zu reflektieren. OLt Kallabis führte den Zuhörern deutlich vor Augen, dass die globalen Problem uns alle angehen, auch uns in Europa.

Nach dem Vortrag entspannte sich eine lebhafte Diskussion, die bewies, dass hier viele drängende Themen angesprochen wurde. Die Schule zeigte sich in einem anschließenden Gespräch interessiert an einem künftigen Kontakt mit dem Referenten. 

Hier finden Sie einen Bericht über die Veranstaltung auf der Homepage der Städtischen Gesamtschule Lippstadt.

Mit freundlichem Gruß

Mariella Bousabarah
GSP Sektion Lippstadt


zur Sektion

GESELLSCHAFT FÜR SICHERHEITSPOLITIK E.V.

Vereinsregister-Nr. 5684
beim Amtsgericht Bonn

KONTAKT

Hauptstadtbüro:              
Reichstagufer 14, 10117 Berlin  
Tel.: +49 (0) 30 20648549
praesident©gsp-sipo.de

Geschäftsstelle Bonn:  
Wenzelgasse 42, 53111 Bonn
Tel.: +49 (0) 228 - 652556
Fax: +49 (0) 228 - 658093
geschaeftsstelle©gsp-sipo.de

GEMEINNÜTZIGKEIT

Die GSP e.V. ist  als gemeinnützig und spendenfähig anerkannt worden.

 

 

 

©  Gesellschaft für Sicherheitpolitik e.V.