Sektion Minden
Die unterschätzte Gefahr - waren wir zu tolerant?
Bückeburg, 25. Juni 2019
Meine sehr verehrten Damen, meine Herren,
im Auftrag von NRW-Innenminister Herbert Reul hat das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen in einem 30-seitigen Lagebild „Clankriminalität" erstmals Bestand und Strukturen der türkischen, libanesischen und arabischen Gruppen umfassend untersucht und am 15. Mai veröffentlicht. Obwohl das Clan-Problem- seit vielen Jahren bekannt ist, wurde erst jetzt eine Bestandsaufnahme gewagt und die Scheu, sich an ethnischen und namensbezogenen Zusammenhängen zu orientieren, überwunden. Den Begriff Clan bezieht das LKA (so die FAZ vom 19. Mai 2019) in erster Linie auf türkisch-arabischstämmige Großfamilien, deren Angehörige der Bevölkerungsgruppe der ursprünglich aus der Türkei stammenden über den Libanon nach Deutschland eingewanderten Mhallamiye zugeordnet werden. Kriminelle Mitglieder dieser Großfamilien treiben seit vielen Jahren ihr Unwesen überwiegend in Bremen, Niedersachsen , Nordrhein-Westfalen und Berlin. Es handelt sich um abgeschottete hierarchisch organisierte Parallelgesellschaften, die von archaischen Ehrvorstellungen geprägt sind und den Rechtsstaat ablehnen. Das kriminelle Potential geht weit über die Kleinkriminalität hinaus, umfasst den Drogenhandel, die Geldwäsche, Prostitution, Betrugs- und Raubdelikte sowie weitere Gewaltstraftaten. Sogenannte „No -Go Areas" sorgen für die Entstehung von Parallelgesellschaften, die sich eigene Maßstäbe setzt und sich dem Zugriff des Rechtsstaates immer mehr entzieht Dieses Phänomen ist nur schwer in den Griff zu bekommen und stellt die Strafverfolgungsbehörden einschließlich die Polizei vor gewaltige Herausforderungen, die nur durch den Austausch von Ermittlungsergebnissen, Zusammenlegen der Erkenntnisse unter Mitwirkung der Bürger, Anwenden einer „Null-Toleranz-Strategie und gemeinsames abgestimmtes Vorgehen über die Ländergrenzen hinweg (noch) bewältigt werden können.
Deshalb ist auch die Information der Bevölkerung hierüber unumgänglich. Sie wird uns diesmal durch Herrn Kriminalhauptkommissar Horst Wülbern LKA Bremen gegeben. Der Referent wird sich und seinen Wirkungsbereich vorweg noch vorstellen.
Ich lade Sie hierzu herzlich ein, ihn zu hören mit ihm zu diskutieren.
Sie können gerne Freunde und Bekannte mitbringen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Klaus Suchland
05722 / 222 25