Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler
Europa im Wandel - eine historisch-politische Annäherung
von Klaus Kretzschmar, Schriftführer GSP-Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler
Bad Neuenahr-Ahrweiler. In Kooperation mit der Konrad- Adenauer-Stiftung (KAS) führte die Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) eine zweitägige Bildungsreise nach Straßburg durch. Das Interesse an der Thematik war so groß, dass die möglichen Plätze innerhalb kurzer Zeit ausgebucht waren.
Der Bus nahm die Reiseteilnehmer an verschiedenen Stellen in Bad Neuenahr und in der Umgebung auf. Nach Begrüßung durch den Tagungsleiter Oberstleutnant a. D. und d. R. Harald Trinkaus sowie den stellvertretenden Sektionsleiter Oberst a. D. Otto Fior begann die Reise bei hochsommerlichen Temperaturen um die 38 ° Celsius. Glücklicherweise verfügte der Reisebus über eine gut funktionierende Klimaanlage, so dass im Bus eine angenehme Atmosphäre herrschte. Der Tagungsleiter stimmte dann die Reiseteilnehmer mit einem Filmbeitrag „ Die Gründungsväter Europas“ auf den Verlauf der beiden Tage ein. Dieser kurze Film schilderte sehr anschaulich die Ziele aber auch die anfänglichen Vorbehalte und Schwierigkeiten, bei ehemaligen Kriegsgegnern eine Akzeptanz für ein friedliches Miteinander in Europa zu erreichen. Nach einer Pause auf einem Rastplatz an der Autobahn, wurde die Fahrt planmäßig fortgesetzt, und wir trafen zeitgerecht am frühen Nachmittag in Straßburg ein.
Der erste Tag sah einen Besuch des Europaparlaments vor. Wir wurden von einer sehr engagierten Mitarbeiterin begrüßt und lernten die Zusammensetzung und grundsätzliche Arbeitsweise dieser Institution kennen. Das Europäische Parlament ist gemeinsam mit dem Rat der Europäischen Union Gesetzgeber und erlässt mit ihm zusammen den EU-Haushalt. Die Gliederung nach Fraktionen und deren Arbeitsweise konnten die Tagungsteilnehmer an den „Originalschauplätzen“ nachempfinden, da zu dem Zeitpunkt keine Parlamentarier anwesend waren.
Anschließend verblieb noch etwas Zeit, sich das Zentrum von Straßburg und den beeindruckenden Dom anzusehen. Viele hätten sich dafür noch etwas mehr Zeit gewünscht. Die hochsommerlichen Temperaturen, machten aber den Aufenthalt im Freien zu einer schweißtreibenden Tortur. So waren auch alle froh, das gemeinsame Abendessen in einer kühleren Umgebung einnehmen zu können.
Der abschließende Höhepunkt des ersten Tages war eine historisch-politische Bootsrundfahrt auf der Ill. Die Betrachtung der Stadt Straßburg von der Wasserseite aus, aber auch die Erklärungen zum geschichtlichen Hintergrund der Stadtentwicklung bildeten einen entspannenden Ausklang des interessanten aber auch anstrengenden Tages.
Der zweite Tag stand im Zeichen des Besuches des Europarates und der Teilnahme an einer Sitzung der parlamentarischen Versammlung. Der Europarat als Hüter der Menschenrechte umfasst
47 Mitgliedstaaten und arbeitet in enger Partnerschaft mit der Europäischen Union und kooperiert mit den Vereinten Nationen, der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa sowie mit Partnerländern in der ganzen Welt.
Die beiden Tage in Straßburg führten bei den Tagungsteilnehmern zu der Erkenntnis: Das gemeinsame Europa und die gemeinsamen europäischen Einrichtungen sind keine Laune der Geschichte. Sie sind vielmehr die zur Institution gewordene Lehre aus der Geschichte. „ Sie sind die Sicherung gegen Verirrung und Verführung“ wie es der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck 2014 treffend formulierte.