Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler

Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler

Dienstag, 26.03.2019 - 19:00

Zukünftige europäische Sicherheitspolitik - Wie die Bundeswehr den Weg zur europäischen Armee geht

Vortrag und Diskussion

Referent: General a.D. Eberhard Zorn , ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr
Ort: Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler - Hauptstraße 116 , 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Zu sehen sind von Links MdL Horst Gies als Vertreter der Freiheiter, Bürgermeister Guido Orthen, Generalinspekteur Eberhard Zorn und Sektionsleiter Josef Schmidhofer

Europa – man muss nicht unbedingt den Brexit bemühen um festzustellen, dass die Länder des Kontinents sich nicht immer in allen Dingen einig sind. Doch wie steht es um die Verteidigung und wie sieht die zukünftige europäische Sicherheitspolitik aus? Das waren die spannenden Fragen, die innerhalb der Vierten Ahrweiler Freiheitswochen der ranghöchste Soldat der Bundeswehr, der Generalsinspekteur und Vier-Sterne-General Eberhard Zorn zu beantworten versuchte. Mit dieser Veranstaltung beteiligte sich die Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler der Gesellschaft für Sicherheitspolitik und ihr Sektionsleiter Josef Schmidhofer mit einem außergewöhnlichen Vortrags- und Diskussionsabend am Veranstaltungsreigen der Freiheitswochen. Selten hatte man den großen Sitzungssaal des Rathauses so voller Menschen gesehen, wie am Dienstagabend. Viele Bürger und zahlreich junge Menschen, aber auch etliche ehemalige und aktive Soldaten hatten sich eingefunden, um die Ausführungen des im Februar 1960 in Saarbrücken geborenen Generals zu hören. Seit April 2018 ist er nach zahlreichen Verwendungen im In- und Ausland der 16. Generalinspekteur der Bundeswehr. Bereits am frühen Abend wurde er gemeinsam mit seiner Ehefrau von Bürgermeister Guido Orthen im Rathaus begrüßt und trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. „Die Verbundenheit der Kreisstadt mit der Bundeswehr ist überall sichtbar. Sie ist ja auch noch nicht komplett weg“, so Orthen. Für die Freiheiter begrüßte MdL Horst Gies den General und stellte als Einstieg in das Thema fest, dass Sicherheit in Frieden und Freiheit viel Geld koste. Dem konnte der Referent nur zustimmen und erläuterte, welche Rüstungsprogramme und Vorhaben der Bundeswehr für die nächsten Jahrzehnte vorgesehen sind, um eine effektive Verteidigung zu gewährleisten. Allgemein stellte er ein großes Interesse der Menschen an Sicherheitspolitik fest. Aber: „Mich treiben die schlechten Schlagzeilen um“, so der General. Das müsse sich ändern und Politik und Bundeswehr täten alles, um hier wieder in ruhiges Fahrwasser zu kommen. Nach dem Fall der Mauer sei auf vielen Feldern gespart und reduziert worden, und das müsse nun nach und nach mühsam wieder ausgeglichen werden. Beispiel: Die Cyberabwehr mit 15.000 Dienstposten sei gut und modern ausgerüstet auf dem Weg, im Gefecht aber würde noch mit Funkgeräten von 1980 geführt. Als zweite Säule der Bedrohung sah General Zorn die umherziehenden Terrorgruppen an. Noch für viele Jahre würden sie eine ernste Bedrohung darstellen. Konflikte in Afrika, allein in sieben Ländern sei die Bundeswehr friedensstiftend tätig, in Afghanistan, die Probleme mit Russland und ihrer neuen Raketentruppe und auch die Politik Chinas mache militärische Wachsamkeit notwendig. So sei es Aufgabe der Bundeswehr, zur Landes- und Bündnisverteidigung gut aufgestellt zu sein und auch im internationalen Krisenmanagement mitwirken zu können. Trotz aller schlechten Schlagzeilen sah Zorn eine konstante, lineare Entwicklung der Bundeswehr nach Oben im materiellen und auch im personellen Bereich. „Es fliegt nichts, es fährt und schwimmt nichts und schießen tut es auch nicht, aus dieser Misere kommen wir heraus“, zeigte sich der General sicher. Problem dabei sein nicht die modernen Waffensysteme, sondern die Ersatzteilbeschaffung für die älteren Systeme. Noch viele weitere große und kleine Probleme sprach er an. Auch durch den Brexit sah General Zorn keine unerwarteten Dammbrüche weiter auf die NATO zukommen und es bestehe auch kein Zweifel an der militärischen Bündnistreue der USA. Eine Europäische Armee sah er wenn überhaupt, dann höchstens in weiter Zukunft.

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