Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler

Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler

Montag, 16.09.2019 - 19:30

Die sicherheitspolitische Lage im Baltikum

Die Reaktion der NATO auf die Annexion der Krim durch Russland und die Rolle des Multinationalen Korps Nordost

Die Antwort der NATO auf die völkerrechtswidrige Annexion der Krim ruht auf drei Säulen:
• maßvolle Stärkung der Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeit,
• gezielte Maßnahmen zur Stabilisierung der südlichen Peripherie und
• eine vertiefte Zusammenarbeit mit der EU.
Mit Blick auf die Herausforderungen im Osten hat die Allianz mit der verstärkten Vornepräsenz in den baltischen Staaten und Polen (enhanced Forward Presence) eine klare und zugleich maßvolle Antwort gegeben.
Das Multinationale Korps Nordost (MNC NE) mit seinem Hauptquartier im polnischen Szczecin hat in diesem Szenario von Anfang an eine besondere Rolle inne.
Vortrag und Diskussion
Referent: Generalleutnant a.D. Manfred Hofmann

Generalleutnant a. D. Manfred Hofmann war in seiner letzten Verwendung, bis September 2018, Kommandierender General des MNC NE. In dieser Zeit entwickelte er dieses Korps zu einem High Readiness Force Land Headquarter. Es ist das einzige HQ der NATO, das auf dem Gebiet des ehemaligen Warschauer Paktes stationiert ist. Vor diesem Hintergrund skizzierte GL a.D. Hofmann in seinem Vortrag die aktuelle sicherheitspolitische Lage im Baltikum, ging auf die besonderen Aufgaben des MNC NE eingehen und beantwortete in der anschließenden Diskussion unsere Fragen.

Weitere Informationen zur Vita von GenLt a.D. Manfred  Hofmann finden Sie auf Wikipedia.

Ort: Hotel Krupp - Poststraße 4 , 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Organisator: Dipl.-Ing. Josef Schmidhofer sektionsleiter-neuenahr@gsp-sipo.de
0177 / 5629488


von Klaus Kretzschmar
Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Diesem sehr interessanten, aber bei der Allgemeinheit weniger bekannten Thema, widmete sich die Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) in einer Veranstaltung im Monat September im Hotel Krupp. Die Teilnahme von über 60 Zuhörern zeigte, dass die Leitung der Sektion damit auf ein breites Interesse ihrer Mitglieder aber auch vieler Bürger aus der Region gestoßen ist.

Mit Generalleutnant a. D. Manfred Hofmann konnte auch ein exzellenter Kenner der Materie gewonnen werden. Er war in seiner letzten Verwendung vor dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst bis September 2018 Kommandierender General des Multinationalen Korps Nordost (MNC NE) mit Sitz in Szczecin in Polen. Es ist das einzige Hautquartier (HQ) der NATO, das auf dem Gebiet des ehemaligen Warschauer Paktes  stationiert ist und nimmt allein wegen dieser Tatsache eine besondere Rolle innerhalb des westlichen Militärbündnisses ein.

Die Antwort der NATO auf die völkerrechtswidrige Annexion der Krim ruht auf drei Säulen: maßvolle  Stärkung der Abschreckungs-und Verteidigungsfähigkeit, gezielte Maßnahmen zur Stabilisierung der südlichen Peripherie und eine vertiefte Zusammenarbeit mit der EU. Im Hinblick auf die Herausforderungen im Osten hat die NATO mit der verstärkten Vornepräsenz in den baltischen Staaten (Lettland, Litauen und Estland) sowie in Polen eine klare und zugleich maßvolle Antwort gegeben.

Etwas mehr als zwei Jahre nach dem NATO-Gipfel in Warschau im Juli 2016 und wenige Monate seit dem Brüsseler Gipfel kann das Bündnis eine wirklich positive Bilanz über das Erreichte ziehen. Schon nach dem Gipfel von Newport(Wales) 2014 hat die NATO unter Beweis gestellt, dass sie schnell reagieren kann und dass den Worten auch Taten folgen. Zwei Jahre später in Warschau hat die Allianz nicht nur ein starkes Signal ihrer Einheit gesendet, sondern auch weitreichende Beschlüsse zur Anpassung des Bündnisses an strategische Veränderungen in ihrem Sicherheitsumfeld getroffen.

In diesem Prozess nahm das MNC NE von Anfang an eine spezielle Rolle ein. Sie bestand unter anderem darin, die Führung der schnellen NATO-Eingreifkräfte in dieser Region zu übernehmen. Der Auftrag wurde dann erweitert auf die Führung aller Kräfte der verstärkten Vornepräsenz und die Unterstützung Polens beim Aufbau eines zusätzlichen Divisionshauptquartiers.

Nach Aussagen von General Hofmann waren diese Jahre geprägt von einer sehr hohen Dynamik und großen Herausforderungen an alle Beteiligten. Die Einbeziehung einer Vielzahl von unterschiedlichen Nationen in diesen Prozess, stellte insbesondere die militärischen Führungen immer wieder vor  neue konzeptionelle Überlegungen, die es in dieser Form bisher nicht gab.

Ende des Jahres wird die Einsatzfähigkeit des gesamten Systems, angefangen von der strategischen über die operative bis zur taktischen Ebene im Rahmen einer Übung demonstriert werden. Das Ergebnis wird zeigen, was erfolgreich gelungen ist, aber auch, wo noch weiterer Handlungsbedarf besteht.

Abschließend zog GenLt a. D. Hofmann das Fazit, dass nicht allein eine Gegenüberstellung der Kräfte, sondern auch das Zeigen von Präsenz wichtig ist. Nach seiner Bewertung wäre das, was sich in der Ukraine abgespielt hat, heute so in anderen Staaten nicht mehr möglich. Die NATO hat dazu nicht nur die theoretischen Schlussfolgerungen gezogen, sondern auch wichtige praktische Schritte mit den Verbündeten eingeleitet. 

Hier finden Sie einen Bericht der Rheinzeitung zur Veranstaltung zum download.

 

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