Sektion Fulda

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Mittwoch, 24.02.2021 - 19:00

Novitchok im Tee? Chemische Kampfstoffe als politisches Mittel

in Kooperation mit dem Bonifatiushaus

Das 1997 in Kraft getretene Chemiewaffenübereinkommen (CWÜ) ist eigentlich ein großer Erfolg: Über 190 Staaten sind ihm beigetreten, die großen Arsenale des Kalten Krieges wurden abgerüstet und vernichtet, eine ganze Kategorie von Massenvernichtungswaffen wurde durch den Vertrag effektiv verboten.

Dennoch beobachten wir weiterhin den Einsatz von Chemiewaffen im Bürgerkrieg Syriens, auch bei Einsätzen des sog. Islamischen Staat und bei Kämpfen im Nordirak.

Dazu erschrecken uns Nachrichten über die Verwendung militärischer Nervenkampfstoffe zur Verübung von Mordanschlägen die immer auf ein großes Medieninteresse stoßen wie im Fall Kim Jong-nam, der durch den Kampfstoff VX auf dem Flughafen von Kuala Lumpur getötet wurde, der Fall Skripal in Salisbury in Großbritannien oder zuletzt die Vergiftung von Alexei Nawalny. 

Warum sind chemische Kampfstoffe und Chemiewaffen immer noch attraktiv obwohl es eine starke Norm gegen ihre Anwendung gibt? Welche Möglichkeiten existieren, den Einsatz von Chemiewaffen festzustellen und eventuell sogar die Frage zu beantworten "Wer war es"?

Welche Herausforderungen existieren für das CWÜ heute wo es immer schwieriger wird, Konsens unter den Vertragsstaaten über Fragen wie das syrische Chemiewaffenprogramm zu erzielen?

Fragen von großer Bedeutung, deren Beantwortung auch mehr Licht ins Dunkel aktueller und zukünftiger Chemiewaffeneinsätze, auch politisch motivierter Mordanschläge, bringen sollte.
Webinar
Referent: Dr. phil. nat. Dipl. Chem. Marc-Michael Blum

Dr. Blum ist freiberuflicher Berater im Bereich ABC-Abwehr. Sein besonderes Interessengebiet ist die Verifikationsanalytik und chemische Forensik.

Von 2012 bis 2019 war er im Labor der Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OVCW/OPCW) in Den Haag tätig, seit Sommer 2017 war er Leiter des Labors und in dieser Funktion auch Leiter des OVCW Teams, das im Jahr 2018 die Vergiftungen im Fall Skripal untersucht und vor Ort Proben genommen hat.

Von 2010 bis 2012 war er Director's Fellow am Los Alamos National Laboratory in New Mexico, USA.

Davor war er Forschungsauftragsnehmer des zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr und des (damaligen) Bundesamtes für Wehrtechnik und Beschaffung mit einem Projekt zur Hautdekontamination und war hierbei Gast im Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr in München. 

Dr. Blum hat an der TU Braunschweig Chemie studiert und an der Universität Frankfurt im Fach Biochemie promoviert. Hierbei untersuchte er ein Enzym, das in der Lage ist Nervenkampfstoffe abzubauen. Darüber hinaus besitzt er einen Master of Arts im Fach War Studies des King's College in London. 

Dr. Blum ist aktiver Reserveoffizier und z. Zt. am Zentrum für Verifikation der Bundeswehr in der Abteilung globale Rüstungskontrolle tätig. Davor war er viele Jahre an der Schule ABC-Abwehr und Gesetzliche Schutzaufgaben beordert. 

Ort: ZOOM - online -
Organisator: Oberstleutnant d.R. Michael Willi Trost
0661 / 402882

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe interessierte Gäste der GSP, 
hier finden Sie einen Pressebeitrag zur Veranstaltung im Online-Nachrichtenportal fuldainfo.de.

Mit freundlichen Grüßen

Michael Trost                          Gunter Geiger
Sektionsleiter                          Direktor Bonifatiushaus

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