Sektion Ostwürttemberg

Sektion Ostwürttemberg

Donnerstag, 04.04.2019 - 07:00

GSP-Informationsreise ins Rheinland zur Flugbereitschaft und auf die Hardthöhe

Informationsreise

ins Rheinland nach Bonn, Köln, Altenahr und die Eifel

Ort: ins Rheinland nach Bonn, Köln, Altenahr und die Eifel -
Organisator: Gerhard Ziegelbauer gerhard.blitz@web.de
07961 / 55567

GenMaj Stefan Linus Fix, Chef des Stabes des Kommandos Streitkräftebasis (SKB)


Blick aufs Deutsche Eck von der Festung Ehrenbreitstein (Kobelnz)


Ehrenmal des Deutschen Heeres auf der Festung Ehrenbreitstein (Kobelnz)


Festung Ehrenbreitstein (Koblenz)


Festung Ehrenbreitstein (Koblenz)


Blick vom Deutschen Eck zur Festung Ehrenbreitstein


Reisegruppe GSP-Sektion Ostwürttemberg am Deutschen Eck (im Hintergrund die Festung Ehrenbreitstein)


von Peter Bosch

Am Donnerstag, den 4. April starteten die Mitglieder der GSP-Sektion Ostwürttemberg/Ellwangen um Sektionsleiter Gerhard Ziegelbauer eine Busreise ins Rheinland. Früh ging es los, denn der Tag war ausgeplant mit einem Besuch bei der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung (FlBschftBMVg) mit Sitz am militärischen Teil des Flughafens Köln/Bonn. Doch der Tag verhieß nichts Gutes: Kilometerlange Staus durch Verkehrsunfälle auf den jeweiligen Autobahnabschnitten brachten die Reisenden in arge Zeitnot. Das Mittagessen wurde in der OHG Köln-Wahn eingenommen. Dort eingefunden hatte sich Oberstleutnant i. G. Rainer Musselmann Referatsleiter im Kommando der Luftwaffe und begrüßte die Teilnehmer. OLT Musselmann war bis 2014 in Ellwangen Kommandeur des Transportbataillon 465 welches leider aufgelöst wurde.                                     

Endlich angekommen mit Verspätung, zeigten die Verantwortlichen der Flugbereitschaft wenig Interesse und noch weniger Zeit für die angereiste GSP-Sektion. Ein junger Hauptfeldwebel, in der Fachfunktion eines Flugbegleiters auf einem Airbus-Regierungsflieger empfing die Besuchergruppe. Im Schnelldurchgang wurden Auftrag und Aufgaben der Flugbereitschaft erläutert, die organisatorisch in etwa einem Geschwader der Luftwaffe vergleichbar ist. Auf die für den weltweiten Transport von Soldaten und Material, sowie der Beförderung des politisch-parlamentarischen Führungspersonals mit den dafür vorgesehenen Kurz- und Langstrecken-Fliegern und Hubschraubern, wurde nur kurz eingegangen. Zu Gesicht bekam man keine Flugzeuge – eine Besichtigung vor Ort unterblieb. Viel Zeit wurde der GSP-Besuchergruppe ohnehin nicht eingeräumt. Insbesondere drängende Fragen aufgrund vieler Pressemitteilungen in jüngster Zeit, die die Flugbereitschaft in die Negativschlagzeilen brachten, wollte – konnte – durfte - man nicht beantworten. Kurzum: Die Bundeswehr zeigte sich hier in punkto „Öffentlichkeitsarbeit“ von ihrer schlechtesten Seite. Für die anwesenden Staatsbürger, Steuerzahler und ehemaligen Soldaten eine herbe Enttäuschung. Nach knappen 45 Min. Aufenthalt wurde die Besuchergruppe höflich aber bestimmt zum Ausgang gebeten. Die Enttäuschung war groß – auch durch den Eindruck bei Vielen, dass von verantwortlicher Seite Empfang und Führung der Gruppe auf die absolut niedrigste Dienstgrad-Ebene delegiert wurde. Ein deutliches Zeichen der geringen Wertschätzung und Unkenntnis eines bundesweit  tätigen Verbandes, der sich der Bundeswehr verpflichtet fühlt und dessen Mitglieder sich mehrheitlich aus ehemaligen Zeit- und Berufssoldaten zusammensetzt.
So manch altgedienter Soldat musste dann am Abend seinen Frust und Ärger mit einem guten Tropfen „ Ahrtaler Steillage“ die Kehle hinunterspülen.

Am Tag danach, Freitag 5. April führte die geplante Agenda auf die Bonner Hardthöhe zum Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) und dort insbesondere zum Kommando Streitkräftebasis (KdoSKB). Den GSP-Besuchern eröffnete sich eine Welt, die für die meisten neu war. Zum ersten Mal betraten sie eine streng abgeschirmte „Stadt im Grünen“ mit hohen Sicherheitsvorkehrungen. Der Chef des Stabes des Kommandos Streitkräftebasis (KdoSKB), Generalmajor Stefan Linus Fix begrüßte die GSP-Gruppe persönlich. Beim anschließenden Vortrag erläuterte Generalmajor Fix die organisatorische Einbettung der Streitkräftebasis in die Organisationsstruktur der Bundeswehr. Dabei stellt das KdoSKB als höhere Kommandobehörde die Einsatzbereitschaft und Auftragserfüllung der Streitkräftebasis insgesamt sicher und ist weiterhin zuständig für die Führungsaufgaben des zum 1. Febr. 2013 aufgelösten Streitkräfteunterstützungs-kommandos. Das KdoSKB ist ferner zentrales Führungsinstrument und Arbeitsstab des Inspekteurs der Streitkräftebasis und wird derzeit geleitet von Generalleutnant Martin Schelleis, der direkt dem Generalinspekteur der Bundeswehr unterstellt ist. Die Aufgaben und der Auftrag der Streitkräftebasis sind teilstreitkräfte-übergreifend und umfassen ein weites und äußerst vielfältiges querschnittliches Spektrum an Führungs- und Verantwortungskompetenz. So lautet das Motto: „Da wo die Bundeswehr ist, ist auch die Streitkräftebasis. Immer! Ohne uns läuft nichts. Kein Einsatz, keine Operation, keine Hilfsmaßnahme! Selbst der Friedensbetrieb und der Routinedienst sind heute weder denk- noch machbar ohne die Fähigkeiten des zweitgrößten militärischen Organisationsbereichs“. Rund 26.000 Soldaten und rund 6.000 zivile Mitarbeiter halten den Apparat am Laufen. Dem KdoSKB sind insbesondere folgende Fähigkeitskommandos und sonstige Dienststellen unterstellt: Multinationales Kommando Operative Führung, Logistikkommando BW, Kommando Feldjäger BW, ABC-Abwehrkommando BW, Streitkräfteamt, Kommando Territoriale Aufgaben BW, Amt für Militärkunde.

Generalmajor Fix erläuterte auch die sicherheitspolitischen Aspekte für die Bundesrepublik Deutschland, für Europa und die NATO. Das diesjährige 70-jährige Jubiläum der NATO stünde als Garant für Frieden und Stabilität. Auch das am 23.Mai 2019 zu feiernde 70-jährige Jubiläum des Deutschen Grundgesetzes stünden für Demokratie und Wohlstand in Deutschland. Mit der Annexion der Krim und der Ukraine-Krise -verursacht durch Russland - erlebte die Bundesrepublik 2014 das Ende der sogen. Friedensdividende mit einhergehenden Folgen für die Bundeswehr und deren Bündnisbeitrag zur NATO. In den Vordergrund rückten wieder zunehmend Landes- und Bündnisverteidigung neben den Auslandseinsätzen. Darüber hinaus hätte sich das Sicherheitsumfeld gravierend verändert. Neue Szenarien wie z. B. Cyber-Bedrohung und transnationaler Terrorismus seien hinzugekommen. Zur Sicherheitspolitik und zur Zukunft der Bundeswehr zitierte Generalmajor Fix das Weißbuch 2016. Er erläuterte die Trendwenden Personal, Material und Finanzen und gab einen Ausblick zur Bundeswehr 2024 mit all den daraus resultierenden zukünftigen Schwierigkeiten und Herausforderungen. Kritische Fragen aus der Zuhörerschaft beantwortete Generalmajor Fix eloquent und überzeugend sachlich. So war der Besuch des Kommandos Streitkräftebasis auf der Hardthöhe für alle Teilnehmer eine interessante und gelungene Veranstaltung und der Chef des Stabes, Generalmajor Fix erwies sich als bürgernah, aufgeschlossen und dialogbereit.

Der Tag Drei, Samstag, 6. April führte die GSP-Gruppe am Vormittag zu einer Besichtigung in das historisch gewachsene romantische Städtchen Bad Münstereifel mit seinen malerischen Fachwerkhäusern und nachmittags stand die Besichtigung der Ordensburg Vogelsang, einer NS-Dokumentationsstätte, auf dem Programm.

Die Rückreise am Sonntag führte die Reisegruppe zunächst nach Koblenz zur Besichtigung der Wehr-technischen Studiensammlung (WTS), einer organisatorisch dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) zugehörigen Wehrtechnik-Sammlung. Als Alternative bot sich die Gelegenheit zur Besichtigung der Festungsanlage Ehrenbreitstein, auf deren Areal sich auch das Ehrenmal des Deutschen Heeres befindet.

Am späten Sonntagnachmittag führte dann der Weg wieder zurück in die schwäbische Heimat. Doch wie bei der Anreise, war auch die Rückreise geprägt von Staus und Umleitungen auf den zu bewältigenden Autobahnabschnitten und so manchem kam der Spruch in den Sinn: „Nur Fliegen ist schöner“!

 

 

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