Sektion Taubertal

Sektion Taubertal

Donnerstag, 02.03.2023 - 19:00

Die NATO – ein Erfolgskonzept mit Zukunft

Wintervortrag des TrspHubschrRgt 30 Niederstellen mit der GSP Sektion Taubertal

Vortrag und Diskussion
Referent: Matthias Hofmann, MA , Historiker & Orientalist, Medienwissenschaftler
Ort: Hermann-Köhl-Kaserne, Gebäude 8 A - Wildentierbacher Str. 100 , 97996 Niederstetten
Organisator: Herr Oberstleutnant a.D. Wolfgang Krayer , Sektionsleiter GSP-Sektion Taubertal womkrayer@t-online.de
09341 / 4379

Interessiertes Publikum beim Vortrag "Nato - ein Erfolgsrezept" (Foto: Frederik Ströhlein)

 

Die NATO – Ein Erfolgskonzept mit Zukunft!?

Wie steht es um die NATO? Was sind die Perspektiven für das Verteidigungsbündnis? Ein Ort, an dem sich diese Fragen besonders gut diskutieren lassen, ist die Hermann-Köhl-Kaserne in Niederstetten, wo das dort stationierte Transporthubschrauberregiment 30 mitverantwortlich für die schnelle Einsatzbereitschaft der NATO-Truppen ist. Genau hier versammelten sich am Donnerstag, den 2. März 2023, 60 sicherheitspolitisch Interessierte. Sie waren der gemeinsamen Einladung der Sektion Taubertal der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP) und Oberst und Regimentskommandeur Lars Persikowski zum Vortrag des Orientalisten und Historikers Matthias Hofmann gefolgt. 1949 gegründet war die NATO während des Kalten Krieges fester Bestandteil der sicherheitspolitischen Architektur des Westens, erläuterte Hofmann. Mit dem Mauerfall und der wachsenden Überzeugung, „von Freunden umzingelt“ zu sein, wie es der frühere Verteidigungsminister Volker Rühe ausdrückte, schien sich die Bedeutung der NATO zu marginalisieren. „Lange Zeit wusste man nicht, wozu es die NATO überhaupt noch gibt“, gab der GSP-Sektionsleiter Wolfgang Krayer zu bedenken. Der russische Angriff auf die Ukraine führe indes den NATO-Mitgliedstaaten die Notwendigkeit vor Augen, Zustand und Struktur des Bündnisses kritisch zu hinterfragen und anzupassen. Sichtbar wurde dies, so Hofmann, spätestens beim NATO-Gipfel im Juni 2022 in Madrid. Die Verantwortlichen entschlossen sich dort nicht nur dazu, fortan ernsthafte Anstrengungen zur Erfüllung der 2%-Klausel vorzunehmen, sondern auch die schnellen Einsatzverbände der NATO von 40.000 auf 300.000 Soldaten zu erhöhen. Dafür bedürfe es aber in zahlreichen NATO-Mitgliedsstaaten eine Erhöhung der militärisch ausgebildeten Frauen und Männer. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht sei deshalb inzwischen wieder vielerorts ein diskutiertes Thema. Auch in Deutschland, so die Überzeugung des Referenten, „kommen wir um die Wehrpflicht oder eine allgemeine Dienstpflicht nicht herum.“ – Zumindest dann, wenn wir ansatzweise in der Lage sein wollten, in einem Angriffsfall wehrhaft zu sein. Die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands leide aktuell nämlich nicht nur an der mangelhaften Ausrüstung der Bundeswehr, sondern wohl auch an der grundsätzlichen Bereitschaft der deutschen Gesellschaft, ihre Wertvorstellungen und Überzeugungen notfalls auch militärisch zu verteidigen. Ein Urteil, dem sich alle Zuhörer mit großer Sorge anschlossen. Zumindest in den deutschen Nachbarstaaten sähe dies – glücklicherweise – anders aus, resümierte Hofmann abschließend.

(Autorin: Daniela Ahrens-Wimmer)

GESELLSCHAFT FÜR SICHERHEITSPOLITIK E.V.

Vereinsregister-Nr. 5684
beim Amtsgericht Bonn

KONTAKT

Hauptstadtbüro:              
Reichstagufer 14, 10117 Berlin  
Tel.: +49 (0) 30 20648549
praesident©gsp-sipo.de

Geschäftsstelle Bonn:  
Wenzelgasse 42, 53111 Bonn
Tel.: +49 (0) 228 - 652556
Fax: +49 (0) 228 - 658093
geschaeftsstelle©gsp-sipo.de

GEMEINNÜTZIGKEIT

Die GSP e.V. ist  als gemeinnützig und spendenfähig anerkannt worden.

 

 

 

©  Gesellschaft für Sicherheitpolitik e.V.