Nachbericht zur Vortragsveranstaltung am 01.08.2023 mit dem Thema: „Die Innere Sicherheit gewährleisten - tägliche Herausforderung für die Polizei“.

Mit diesem Vortrag gab der Referent,  Erster Polizeihauptkommissar Thomas Merk, seit 2019 Stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Neu-Ulm und Leiter Verfügungsgruppe, anhand von Beispielen einen Einblick in die tägliche Polizeiarbeit und stellte bürgernahe Probleme dar. Die Gewährleistung der Inneren Sicherheit ist nach dem Grundgesetz Aufgabe der Polizeien der Länder, um den Schutz des Staates und seiner Bürger im Inneren des Landes sicherzustellen. Das bedeutet täglich 24 Stunden und 365 Tage im Jahr. Der Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Neu-Ulm umfasst die Gemeinden Nersingen und Elchingen sowie die Große Kreis- und Hochschulstadt Neu-Ulm. Dabei werden auf einer Gesamtfläche von 515 km² etwa 174.000 Einwohner betreut. Zu den Aufgaben gehören u.a. Vorbeugung bei Kriminalität (Gefahrenabwehr) Bekämpfung und Ermittlung von Straftaten (Strafverfolgung) sowie Einsatz bei Verkehrsunfällen. Die Gesamtzahl der Einsätze beträgt zwischen 12.000 und 13.000 (seit 2018). Darunter waren 4.066 Straftaten (Straßenkriminalität, Diebstahls-, BtM-, Gewalt- und Vermögensdelikte im Jahr 2022 mit einer Aufklärungsquote von 70%. Vermögensdelikte sind Betrugsdelikte (2022: 369) und hier steht das stets aktuelle Phänomen Callcenterbetrug im Fokus. Darunter versteht man Anrufe von organisierten und geschulten Tätern aus Callcentern im Ausland mit dem Ziel, möglichst hohe Summen bei den Opfern abzugreifen. Hierbei geben sie sich als Amtsträger, Angehörige oder Lotterieveranstalter aus. Daher wird bei der Polizei zwischen Enkeltrick, falschen Bediensteten, Schockanruf/-nachricht und Vortäuschung von Gewinnversprechen unterschieden. Trotz stetiger Hinweise und Aufklärung der Mitbürger gelingt es Kriminellen immer wieder, vor allem ältere Menschen hereinzulegen. Hr. Merk gab Beispiele und erklärte die Täterstrukturen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche war zwischen 2019 und 2021 rückläufig, was mit der Corona-Pandemie zusammenhing, da die Bürger überwiegend zu Hause waren. Jetzt ist wieder ein Anstieg zu verzeichnen. Anhand eines Brandes in einer Kleingartenanlage wurde der Drohneneinsatz demonstriert. Mit einer Kamera ausgestattet, konnte die gesamte Fläche erfasst werden. Interessant war dann der Vergleich mit Aufnahmen, die mit einer Wärmebildkamera gemacht wurden, sodass auch Täter, die sich verstecken, erfasst werden. Hr. Merk bat abschließend die Zuhörer die Polizei in Ihrer Arbeit hinsichtlich der Prävention zu unterstützen. Die nachfolgende Fragerunde wurde von den ca. 120 Zuhörern intensiv genutzt und selbst nach dem offiziellen Teil gab es noch viele Einzelgespräche.

Mit freundlichen Grüßen

Wolfgang Goetze
Leiter der GSP-Sektion Ulm