Mittwoch, 22.06.2022 - 19:00
Die Zukunft der Transatlantischen Beziehungen - im Zeitalter des neuen Großmächte-Konflikts
Der Krieg in der Ukraine ist wohl die größte Zäsur in den internationalen Beziehungen seit dem Fall der Berliner Mauer und markiert in vieler Hinsicht eine Zeitenwende: mit ihm hat sich Russland aus der europäischen Friedens-und Sicherheitsordnung verabschiedet. Dieser unter Verletzung der Grundprinzipien des Völkerrechts, der Charta der Vereinten Nationen und geltender Abkommen von Russland geführte Krieg fordert die westliche Nachkriegsordnung in ihren Kernwerten heraus: Herrschaft des Rechts über das Recht des Stärkeren und vor allem die Unverletzlichkeit der Grenzen.
Was ergibt sich daraus für die Zukunft einer liberalen Weltordnung? Erleben wir die Rückkehr zu einer Welt von Einflußsphären und Großmachtpolitik, die unsere Grundwerte wie Menschenrechte und Demokratie mißachtet? Droht ein neuer Kalter Krieg und eine Teilung der Welt? Wie kann sich die transatlantische Wertegemeinschaft gemeinsam mit ihren pazifischen Partnern in der politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Konkurrenz mit staatskapitalistischen Autokratien behaupten? Welche Auswirkungen ergeben sich daraus für die deutsche und europäische Außen-und Sicherheitspolitik und die transatlantische Partnerschaft? Muss der Westen seine Bündnisstrukturen anpassen, um deren Schlagkraft zu verbessern?
Staaten, die bisher Jahrhundertelang auf ihre strikte Neutralität gepocht haben, geben diese auf: hat sie noch einen Schutzwert? Vieles deutet daraufhin, dass wir vor einer Zeitenwende in den internationalen Beziehungen stehen.
Referent: Prof. Dr. Stefan Fröhlich
, Institut für Politikwissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg
Prof. Dr. Stefan Fröhlich hat an den Universitäten Bonn, Paris, Philadelphia und Washington Politische und Wirtschaftswissenschaften, sowie Hispanistik und Anglistik studiert. Nach seiner Habilitation (1996) arbeitete er u.a. bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik und als Privatdozent an der Universität Bonn. Seit 1999 wirkte er an zahlreichen europäischen Universitäten als Gastdozent. Derzeit hat er am Institut für Politische Wissenschaft die Professur für Internationale Politik und politische Ökonomie sowie Gastdozenturen am College d` Europe in Brügge, am Zentrum für Europäische Integrationsforschung sowie an den Universitäten Innsbruck und Zürich. Daneben ist er Autor zahlreicher Fachartikel und Bücher wie z.B. „ Das Ende der Selbstfesselung- Deutsche Aussenpolitik in einer Welt ohne Führung“ oder „ Die Europäische Union als globaler Akteur“. Prof.Dr. Fröhlich ist Vorstandsmitglied der „Deutschen Atlantischen Gesellschaft“.
Ort: Grosser Saal der Seniorenresidenz Parkwohnstift - Heinrich-von-Kleist-Straße 2
, 97688 Bad Kissingen
Festsaal der Seniorenresidenz Parkwohnstift
von li.: Prof.Dr.Eberhard Grein, Prof.Dr. Stefan Fröhlich, Oberst Werner Klaffus