Sektion Bremen
Trumps Grönland Deal - Zur Geostrategie der Arktis
Beginn: 18:00 h
Es ist eine Binsenweisheit, dass die Dinge von Oben betrachtet in einer neuen Perspektive erscheinen. Umso mehr als die Schmelze des „ewigen Eises“ in der Arktis neue wirtschaftliche Optionen eröffnet, mit neuen, schnelleren Routen für die Weltschifffahrt und der Möglichkeit der Ausbeutung der dortigen immensen Bodenschätze. Das MIMA, ein staatliches geologisches Institut Dänemarks, zu dem Grönland (noch) gehört, hat 2023 einen Bericht über dessen Rohstoff-Potenzial veröffentlicht. Es bewertet in seiner Studie insgesamt 38 Rohstoffe, von denen die überwiegende Mehrheit ein „mittleres bis hohes Rohstoff-Potenzial“ in Grönland aufweist. 25 der 34 kritischen Rohstoffe der EU sind auf Grönland zu finden. Tatsächlich ist Grönland aufgrund seiner dünnen Besiedlung und dem fast vollständigen Fehlen einer industriellen Infrastruktur nicht in der Lage, diese Schätze zu heben.
Aber nicht das allein macht Grönland für die USA so begehrenswert. Schon heute unterhalten die US-Amerikaner auf Grönland eine Radarstation zur Abwehr ballistischer Raketen und einen Flugplatz. Diese Einrichtungen befinden sich auf der Thule Air Base in Pittufik. Neben dem Zugriff auf die Rohstoffe würden die USA auch ihre militärische Präsenz in diesem Raum ausbauen können.
Das gerade neu gewählte Parlament der autonomen Region Grönland lehnt eine Angliederung an Amerika ebenso ab, wie es auch die dänische Regierung tut. Zudem kann es auch nicht im europäischen Interesse sein, diesen Schatz aus der Hand zu geben. Über die Rolle der USA, des arktischen Rates und die Möglichkeiten Europas Einfluss auf das Geschehen in Grönland zu nehmen, wird uns Dr. Michael Paul von der SWP aufklären. Er gehört zu Deutschlands renommiertesten Forschern auf diesem Gebiet.

Referent: Dr. Michael Paul , SWP
Breslauer Straße 3a, 28876 Oyten 04207 / 688038