Die XVII. Paralympischen Sommerspiele 2024 Paris (Schluss)

Die XVII. Paralympischen Sommerspiele 2024 Paris (Schluss)

Wettkämpfe der Sportler mit Behinderung

Nach den Olympischen Sommerspielen finden die Paralympics, wie sie auch genannt werden, vom 28. August bis zum 8. September statt. An den elf Wettkampftagen werden rund 4.400 Sportler mit Behinderung aus 148 Nationen in 22 Para-Sportarten bei 548 Entscheidungen ihr Bestes geben und um Medaillen und Rekorde kämpfen.   164 Entscheidungen gibt es in der Leichtathletik und im Schwimmen 142. Veranstalter ist das Internationale Paralympische Komitee (IPC), ein Zusammenschluss von Behindertensportverbänden und nationalen Organisationen. Es wurde 1989 in Düsseldorf gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Präsident ist seit 2017 der Brasilianer Andrew Parsons.

Zu den Parasportarten gehören: Blindenfußball, Goalball, Boccia, Bogensport, Dressurreiten, Gewichtheben, Judo, Kanu, Leichtathletik, Radsport, Rudern, Schwimmen, Sportschießen, Tischtennis, Triathlon, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis und Sitzvolleyball. Badminton und Taekwondo waren in Tokio 2020 erstmals im Wettkampfprogramm und werden auch in Paris ausgetragen.

Um die Wettkämpfe fair und die Leistungen vergleichbar zu machen, werden die Sportler in verschiedene „Startklassen“ unterteilt. Teilnehmen dürfen

  •  Menschen, die eine Sehbehinderung haben oder blind sind,
  •  Menschen mit Störungen in ihren Bewegungen durch eine Schädigung des Gehirns,
  •  Menschen, die für ihren Sport in einem Rollstuhl sitzen,
  •  Menschen, denen Gliedmaßen (Arme und Hände, Beine und Füße) fehlen oder fehlgebildet sind,
  •  Menschen mit anderen körperlichen Beeinträchtigungen und Kleinwüchsige.

Auch Menschen mit geistiger Behinderung können teilnehmen. Judo ist z.B. nur für Sehbehinderte zugelassen und Rollstuhlbasketball nur für Rollstuhlfahrer. Die Regeln entsprechen bei manchen Sportarten denen der Olympischen Spiele oder sind ähnlich, bei manchen aber auch gleich.

In Deutschland leben rund 7,9 Millionen Menschen mit schwerer Behinderung. Im Deutschen Behindertensportverband (DBS) sind rund 6300 Vereine mit über einer halben Million Mitgliedern organisiert. An der Spitze des Präsidiums steht seit 2009 Friedhelm Julius Beucher. Das Team D Paralympics wird in 18 von 22 Sportarten um bestmögliche Platzierungen kämpfen. 65 Sportlerinnen und 78 Sportler bilden das 143 Athleten Team. Hinzu kommen fünf Guides und das rund 130 Personen umfassende Funktionsteam. Die Sportler kommen aus allen 16 Bundesländern, aus Nordrhein-Westfalen sind es 33 und aus Niedersachsen 17. Das Logo des TSV Bayer Leverkusen tragen 18. Im Team D Paralympics sind Sportler aus 88 Vereinen vertreten. wobei das

In Tokio 2021 nahm die deutsche Mannschaft in acht Sportarten teil und brachte 43 Medaillen mit nach Hause. Da in Paris mit vielen deutschen Zuschauern gerechnet wird, erhoffen sich die Teilnehmer und Betreuer Unterstützung von den Rängen, die sich positiv auswirken soll. 

Die Ursprünge der Paralympics gehen auf die „Stoke Mandeville Games“ im Jahr 1948 zurück. Der deutschstämmige Neurologe Sir Ludwig Guttmann hatte neue Methoden zur Behandlung von Menschen mit Querschnittlähmung entwickelt. Dabei stellte er fest, dass Sport eine gute Wirkung für Menschen mit Behinderung hat. Parallel zu den Olympischen Sommerspielen in London im August 1948 fanden sie mit 14 kriegsversehrten Rollstuhlfahrern im Bogenschießen in Stoke Mandeville statt.  

Für die paraolympische Bewegung bedeuteten die Spiele in Rom im September 1960 mit rund 400 Teilnehmern der Durchbruch, in der öffentlichen Wahrnehmung. Erstmals fanden sie am gleichen Ort, in den gleichen Stadien und nur wenige Tage nach dem größten Sportereignis statt. Seit den Spielen 1988 in Tokio heißen die Olympischen Spiele für Menschen mit Behinderung „Paralympics“ oder „Paralympische Spiele“.

Für Soldaten mit Behinderungen haben sich inzwischen die Invictus Games etabliert. Dabei handelt es sich um eine internationale Sportveranstaltung für Soldaten, die im Einsatz und im Dienst oder durch Krankheit bleibende Schäden an Körper und Seele erlitten haben. Sie wurden 2014 von Prinz Harry ins Leben gerufen und stehen unter seiner Schirmherrschaft. Bei der ersten Austragung in London im Queen Elizabeth Park waren mehr als 300 Sportleraus 113 Ländern am Start. Die Soldaten hatten an der Seite britischer Truppen vor allem im Afghanistan-Krieg gekämpft. in Deutschland fanden die Invictus Games erstmals in Düsseldorf statt. Sie wurden gemeinsam von einer militärischen Organisation, der Bundeswehr und der Stadt, Düsseldorf ausgerichtet.

Letzte News

  • 12Sep
    Mao Zedong ruft 1949 die Volksrepublik China aus

    Der Weg zur politischen, wirtschaftlichen und militärischen Großmacht

    Die Volksrepublik China (VR China) wird in den nächsten Tagen verstärkt im Mittelpunkt der Berichterstattung aller Medien stehen. Die Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Staatsgründung rücken näher. Nach dem Bürgerkrieg von 1945 bis 1949 erfolgte die Ausrufung der Volksrepublik China durch Mao Zedong am 1. Oktober 1949. Der Nationalfeiertag des neuen China wird alljährlich in der Hauptstadt Peking festlich, unter anderem…

  • 29Aug
    Verabschiedung mit Festakt und Parade - Abzug der russischen Streitkräfte 1994

    Am 31. August 1994 wurden die letzten Angehörigen der russischen Streitkräfte mit einem Festakt im Berliner Schauspielhaus und einem militärischen Zeremoniell am sowjetischen Ehrenmal im Treptower Park verabschiedet. Von Kriegsende im Mai 1945 waren sowjetische Soldaten auf deutschem Boden stationiert.  Nun ging eine fast sechzigjährige Epoche zu Ende

    Im Monat der Wiedervereinigung Deutschlands, Oktober 1990, umfasste die Westgruppe der Truppen (WGT) in der ehemaligen DDR rund 338.000 Soldaten,…

  • 26Aug
    Die XVII. Paralympischen Sommerspiele 2024 Paris (Schluss)

    Wettkämpfe der Sportler mit Behinderung

    Nach den Olympischen Sommerspielen finden die Paralympics, wie sie auch genannt werden, vom 28. August bis zum 8. September statt. An den elf Wettkampftagen werden rund 4.400 Sportler mit Behinderung aus 148 Nationen in 22 Para-Sportarten bei 548 Entscheidungen ihr Bestes geben und um Medaillen und Rekorde kämpfen.   164 Entscheidungen gibt es in der Leichtathletik und im Schwimmen 142. Veranstalter ist das Internationale Paralympische Komitee (IPC), ein…

  • 15Aug
    Internationale Winter School zu "Outer Space Cooperation in the Middle East"

    Das Institute for International Cooperation, Technological Diplomacy and Communication (ICI) führt in Kooperation mit der Jungen Gesellschaft für Sicherheitspolitik (JGSP) vom 6. - 8.12.2024 (Fr-So) eine internationale Winter School zu "Outer Space Cooperation in the Middle East" mit renommierten Expertinnen und Experten in der UN-Stadt Bonn durch.
    Dabei sollen Studierende aus dem Nahen Osten mit deutschen Studierenden in den Austausch treten, um gemeinsam in Workshops innovative Ansätze zu…

  • 13Aug
    Olympische Sommerspiele Paris 2024 - Bilanz und Ausblick (5)

    Gut zwei Wochen lagen zwischen der glanzvollen Eröffnungsshow, der Flussparade auf sechs Kilometern der Seine mit 160 Booten und der Abschlussfeier der XXXIII. Olympiade. Von Freitag, 26. Juli, bis Sonntag, 11. August, kämpften rund 10.500 Athletinnen und Athleten in 32 Sportarten um einen Platz auf dem Siegertreppchen. 206 Olympische Komitees waren beteiligt, so viele wie nie zuvor.

    Von 3x3-Basketball bis Wasserspringen reichte das alphabetisch geordnete Programm. Die Athletinnen und Athleten…

  • 08Aug
    Sport, Politik und Wirtschaft sind eng miteinander verknüpft (4)

    Behauptungen, dass der Sport politisch keine Rolle spiele, gehören der Vergangenheit an. Das Verhältnis hat sich grundlegend gewandelt. Sport und Politik sind eng miteinander verknüpft. Die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft macht ihn zu einem attraktiven Instrument der Politik. Einer der letzten Vertreter, der das Leitbild des unpolitischen Sports noch hochhielt, war der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), der US-Amerikaner Avery Brundage. Von 1952 bis 1972 war er…

  • 05Aug
    Von der Idee zur Umsetzung — Olympischen Spiele der Neuzeit (3)

    Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es Bestrebungen, die Olympischen Spiele wieder aufleben zu lassen. In Griechenland und in England finden „Olympische“ Wettkämpfe statt. Vorreiter der Initiative sind Franzosen. 1894 lädt der französische Pädagoge und Historiker Baron Pierre de Coubertin zum „Internationalen Leibeserziehungskongress“ nach Paris ein. Er wirbt u.a. mit den Gedanken für „geistige und körperliche Ertüchtigung“, „Weltfrieden“, „gesunde Demokratie“ „friedlichen Internationalismus“,…

  • 26Jul
    Die Olympischen Spiele der Antike: Götterkult und Wettkampf (2)

     Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über die Olympischen Spiele stammen aus dem Jahr 776 v. Chr. Bis 393 n. Chr. fanden 293 Olympiaden statt. Eine Olympiade entspricht einem Zeitraum von vier Jahren.  Der Name Olympia leitet sich von dem kleinen Ort Olympia ab, der in der Landschaft Elis, im Nordwesten der Insel Peloponnes, liegt. Mit dem über 2900 Meter hohen Gebirgsmassiv Olymp im Nordosten Griechenlands, dem mythologischen Sitz der Götter, haben die Spiele nichts zu tun.

    Von Olympia…

  • 22Jul
    In fünf Tagen: Spiele der XXXIII. Olympiade in Paris (1)

    In fünf Tagen fällt der Startschuss für die Spiele der XXXIII. Olympiade in Paris                                                                         

    Am Freitag, dem 26. Juli beginnen die Olympischen Sommerspiele in der französischen Hauptstadt Paris. Die Spiele der Neuzeit sind die XXXIII. Olympiade. Bis zur Abschlussfeier am 11. August wird das größte Sportereignis der Welt Milliarden Menschen in Atem halten. Eine Frage ist noch nicht beantwortet. Herrscht während der Spiele…

  • 17Jul
    NATO-Gipfel 2024 - Zu hohe Erwartungen oder die Kunst des Möglichen?

    Bilanz und Bewertung des NATO-Gipfels 2024 in Washington

    Am 10. Juli 2024 kamen die Staats- und Regierungschefs der NATO zu Ihrem Jubiläumsgipfel in Washington D.C. zusammen. 75 Jahre besteht die NATO nun und ist heute sicher die stärkste Verteidigungsallianz der Weltgeschichte.  Im Mittelpunkt des Treffens stand die Unterstützung der Ukraine, Abschreckung und Verteidigung sowie die weitere Anpassung der NATO an die sicherheits- und verteidigungspolitische Lage weltweit und besonderes in…

GESELLSCHAFT FÜR SICHERHEITSPOLITIK E.V.

Vereinsregister-Nr. 5684
beim Amtsgericht Bonn

KONTAKT

Hauptstadtbüro:              
Reichstagufer 14, 10117 Berlin  
Tel.: +49 (0) 30 20648549
praesident©gsp-sipo.de

Geschäftsstelle Bonn:  
Wenzelgasse 42, 53111 Bonn
Tel.: +49 (0) 228 - 652556
Fax: +49 (0) 228 - 658093
geschaeftsstelle©gsp-sipo.de

GEMEINNÜTZIGKEIT

Die GSP e.V. ist  als gemeinnützig und spendenfähig anerkannt worden.

 

 

 

©  Gesellschaft für Sicherheitpolitik e.V.