Sektion Berlin

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Dienstag, 25.05.2021 - 17:00

JGSP Stammtisch: Nahostkonflikt - Die aktuelle Lage und seine Wahrnehmung in Deutschland

#Webtalk mit Aras-Nathan Keul (Bundesvorsitzender Junges Forum Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.)

Webinar

Am 25. Mai haben wir gemeinsam mit dem Bundesvorsitzenden des Jungen Forums der Deutsch-israelischen Gesellschaft e.V., Herrn Aras-Nathan Keul, über die aktuelle Lage im Nahostkonflikt und seine Wahrnehmung in Deutschland diskutiert. Angesichts der jüngsten Demonstrationen hierzulande wollten wir uns u.a. mit der Frage befassen, welche Auswirkungen und Implikationen der Konflikt für die Sicherheitslage in Deutschland hat. Hierbei schuf ein Impulsvortrag des Referenten die Grundlage für eine sich anschließende Diskussion.

Begonnen wurde mit der Darstellung der Situation der Palästinenser. Über Jahrzehnte sei das Bild der Palästinenser durch die terroristischen Akte der Hamas, aber auch durch die Verbindungen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) zu terroristischen Vereinigung, beeinflusst worden. Zudem seien sie in starker Abhängigkeit gegenüber dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA).

Die Palästinenser seien die einzige Bevölkerungsgruppe der Welt, die ihren Flüchtlingsstatus vererben könne. Der Glaube, dass Israel eines Tages vernichtet würde, schaffe in Kombination mit den anti-israelischen und antisemitischen Lehrinhalten an palästinensischen Schulen den Nährboden für fortwährende Auseinandersetzungen. Es seien diese indoktrinierten Feindbilder, die über Generationen hinweg das Verhältnis zwischen Palästinensern und Israelis geprägt hätten.

In diese Kerbe schlägt nun die Hamas seit ihrer Gründung im Jahre 1987 mit dem erklärten Ziel, Israel zu vernichten. Nachdem nun jüngst Mahmud Abbas als Vorsitzender der PLO die für Mai angekündigten Wahlen erneut abgesagt hatte, ergriff diese die Chance, sich als die “wahre Vertreterin” der Palästinenser zu inszenieren. Am 10. Mai folgte der Raketenbeschuss auf Aschdod und Aschkelon.

Bereits vor der israelischen Staatsgründung 1948 gab es innerhalb der zionistischen Bewegung keinen Zweifel daran, dass man für seine eigene Sicherheit nicht allein auf den Schutz anderer Staaten setzen dürfe, sondern es einen souveränen jüdischen Staat braucht. So sind mit westlicher Unterstützung die israelischen Verteidigungsstreitkräfte über die Konflikte der letzten Jahrzehnte zu einer militärischen Großmacht in der Region herangewachsen. Ohne seine Armee hätte sich der israelische Staat niemals halten können. Provoziert durch die Raketenangriffe, sah sich die israelische Führung alsgleich zum Gegenschlag gezwungen.

Weltweit sorgten die Ereignisse im Nahen Osten für Aufsehen. Auch auf deutschen Straßen entluden sich die Spannungen und führten zu Ereignissen wie am 12. Mai in Gelsenkirchen. “Kindermörder Israel” skandierend, zog hier eine Gruppe von 180 Leuten durch die nordrhein-westfälische Innenstadt in Richtung Synagoge. Dass hierbei nicht etwa eine politische Einrichtung, sondern ein Gotteshaus als Ziel des Protestzugs gewählt wurde, zeige nach Aussage Keuls, wie es um die eigentlichen Absichten der Teilnehmer bestellt war: hier stand blinder Antisemitismus im Mittelpunkt. Jüdinnen und Juden in Deutschland wurden angegangen, die in keinster Weise verantwortlich seien für die Entscheidungen der israelischen Regierung. Selbst ohne eine israelische Staatsbürgerschaft, fänden sich viele Jüdinnen und Juden oftmals in der Rolle wieder, die Interessen des israelischen Staates vertreten zu müssen. Dieses Fremdbild Stück für Stück aufzulösen, die deutsch-israelischen Beziehungen auf allen Ebenen zu stärken und antisemitischen Bewegungen geschlossen entgegenzutreten, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und erklärtes Ziel der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V.

Organisation: Cezara Löhnert und Mirco Giannini


Weiterführende Links und Informationen:
Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.
www.deutsch-israelische-gesellschaft.de

Den Nachbericht der Veranstaltung finden Sie unter Download_Nachbericht.

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