Sektion Bremen

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Donnerstag, 21.03.2024 - 19:00

Islamischer Terrorismus - Eine Gefahr für Deutschland und Europa?

Islamistischer Terrorismus ist oft durch selbst nach terroristischen Maßstäben exzessive Gewalt charakterisiert: Terrorgruppen wie der Islamische Staat, al-Qaida und die Hamas haben Folter und Erniedrigung ihrer Opfer geradezu zelebriert. Die Situation in Europa ist dabei nicht losgelöst von den Herkunftsländern dieser Terrorgruppen. Die Proliferation islamistischer Radikalisierung in Europa wird in diversen Zusammenhängen diskutiert – z.B. im Kontext von Migration, wie NZZ-Chefredaktor Eric Gujer in «Der andere Blick» schreibt. Für ihn ist besteht ein Zusammenhang zwischen Islam, Terror und Migration, dessen Aufarbeitung keine Islamfeindlichkeit, sondern nüchternes Risikokalkül bedeute. Andere Experten verweisen auf den Zusammenhang von islamistischer Radikalisierung mit Diskriminierungserfahrungen und gekränktem Selbstwert, oder auf außenpolitische Instabilität.
Die Ursachensuche ist nicht rein akademisch: Die deutsche Bundesanwaltschaft hat kürzlich in Berlin und in Rotterdam vier mutmaßliche Mitglieder der islamistischen Terrororganisa-tion Hamas festnehmen lassen. Sie sollen „über eine enge Anbindung an Führungskräfte des militärischen Flügels der Hamas“ verfügt haben. Wie die oberste deutsche Anklagebehörde im Zusammenhang mit den Festnahmen mitteilte, geht es dabei um ein Waffendepot der Hamas in Europa. Die Waffen sollten nach Berlin transportiert werden, um damit potenziell Anschläge auf jüdische Einrichtungen zu verüben. Bislang war Deutschland für Hamas-Mitglieder nach Einschätzung des Verfassungsschutzes ein Rückzugsort, an dem höchstens versucht wurde, Propaganda zu betreiben und Spenden zu sammeln.
Der deutsche Verfassungsschutz hatte Ende November 2023 eindringlich vor islamistischem Terror gewarnt. «Die Gefahr ist real und so hoch wie schon lange nicht mehr», hatte dessen Chef Thomas Haldenwang gesagt.
Vortrag und Diskussion

Referent: Jannis Jost , Leiter der Abteilung Terrorismus- und Radikalisierungsforschung am Kieler Institut für Sicherheitspolitik (ISPK)

Herr Jannis Jost hat nach dem Abitur (2008) und dem Wehrdienst (2008-2009) einen BachelorAbschluss in Politik- und Islamwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (2013) erworben. Er setzte seine Ausbildung an der hochrenommierten University of St Andrews, Schottland fort und erwarb dort (2015) und einen Master- Abschluss in Terrorism Studies.
Er arbeitete am Goethe-Institut Ramallah (2012), dem Woodrow Wilson International Center for Scholars in Washington, D.C. (2013) und bei der Gesellschaft für Internationale Politik und Wirtschaft in Hamburg (2015). Seit 2016 ist Herr Jost Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bereichs Terrorismus- und Radikalisierungsforschung am Institut für Sicherheitspolitik der Universität zu Kiel (ISPK). Er wurde 2019 zum Abteilungsleiter dieses Bereiches berufen.
Seine Forschungsschwerpunkt heute ist die Radikalisierungsforschung. Konkret forscht er seit 2020 im Rahmen von vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekten am Nutzen von Künstlicher Intelligenz für die Detektion von Radikalisierungszeichen in Online-Beiträgen.

Seit 2015 veröffentlicht Jost seine Forschungsergebnisse zum Thema Terrorismusforschung in Aufsätze und Artikel. Zuletzt erschien das Jahrbuch Terrorismus 2019-2021; außerdem ist er Mitherausgeber des einzigen deutschsprachigen Handbuchs zu Terrorismusforschung. Zudem engagiert er sich als Referent bei wissenschaftlichen Einrichtungen sowie bei den deutschen Sicherheitsbehörden.

Ort: Haus der Wissenschaft - Sandstraße 4/5 , 28195 Bremen
Organisator: Herr Oberstleutnant a.D. Dipl. Päd. Rüdiger Krause , Sektionsleiter gspbremen@gmail.com
Breslauer Straße 3a, 28876 Oyten  04207 / 688038

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