Die Mongolei als Staatswesen blickt auf eine über 800 Jahre bewegte Geschichte zurück, die das Staatswesen in Teilen bis heute prägt. Die heutige Mongolei ging nach einer friedlich verlaufenden Demokratisierung in den Wendejahren 1989/1990 aus der damaligen Mongolischen Volksrepublik hervor, dem "ersten sozialistischen Staat Asiens".
Die heutige Mongolei steht vor der schwierigen Herausforderung, ihre nationale Eigenständigkeit und politische Unabhängigkeit zwischen zwei Großmächten zu behaupten, auf deren Territorien außerdem bis heute mongolische Völkerschaften leben. Nach dem Zerfall des Ostblocks hat die Mongolei daher mit einer ganzen Reihe außenpolitischer Initiativen auf die Herausforderungen einer neuen, im Entstehen befindlichen Weltordnung reagiert. Insbesondere die Politik des Dritten Nachbarn spielt hierbei eine wesentliche Rolle. Die Mongolei engagiert sich bei den Friedenseinsätzen der Vereinten Nationen aktiv und ist ein wichtiger Sicherheitspartner Deutschlands. Die politische Bedeutung der Mongolei als Demokratie zwischen zwei autoritär verfassten Staatswesen wird regelmäßig nur ungenügend gewürdigt. Zugleich stellen sich die Mongolen die Frage, welche Möglichkeiten das regionale und internationale (geo-)politische und wirtschaftliche Umfeld für die eigene weitere Entwicklung bietet. Mit Herrn Dr. Corff konnten wir für diese Thematik einen renommierten Fachmann für unseren Vortragsabend gewinnen.
Wir sind gespannt auf die Ausführungen, hoffen Ihr Interesse gefunden zu haben und freuen uns auf Ihren Besuch. Nutzen Sie die Chance eines Referenten mit Insiderwissen, Kompetenz und Engagement zu hören und mit ihm zu diskutieren.
Eine Veranstaltung der GSP - Sektion Elbe-Weser mit dem Zweckverband Volkshochschule Zeven.
Referent: Dr. Oliver Corff
, Sinologe, Wirtschafts- und Politikberater und Dolmetscher
Oliver Corff (geb.1958 in Leipzig), studierte Sinologie von 1980 – 1987 an den Universitäten in Berlin und Shanghai. Nach Erreichen des M.A. ging C. für zwei Jahre als Gastwissenschaftler an das Institut für Sozialwissenschaftler der Uni Tokyo. 1991 Forschungsstipendium des DAAD für die Mongolei, 1992 Promotion an der Freien Universität in Berlin, von 1993 -1997 entwickelte er am Institut für Sprache und Literatur der Mongolischen Akademie der Wissenschaften in Ulan Bator das erstes Computersystem für die mongolische Schrift, 1998 – 2005 Koinitiator partnerschaftlicher Beziehungen zwischen Wuxi (China) und Spandau. Corff spricht mongolisch und chinesisch und ist vor allem als Dolmetscher, Übersetzer und Wirtschaftsberater in Berlin tätig, seit 2002 auch Dolmetscher für Kernressorts der Bundesregierung; 2007 Herausgabe 2. Aufl. Handwörterbuch der Mandschusprache. Experte für chinesische Militärpolitik und Mitglied der Clausewitz-Gesellschaft, sowie Träger Kublai-Khan-Medaille der Akademie der Wissenschaften der Mongolei.