Sektion Aachen-Heinsberg

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Dienstag, 12.04.2022 - 19:30

Bosnien-Herzegowina und die Frage des EU-Beitritts

„Von Dayton nach Brüssel“ oder „zwischen Dayton und Brüssel“?

Vortrag und Diskussion

Das Dayton-Abkommen im Jahr 1995 hat den Krieg in Bosnien-Herzegowina, einem der Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawiens, beendet. Seitdem sichert eine Nachkriegsordung, in der sich drei ethnische Gruppierungen (christliche Kroaten, muslimische Bosnier und orthodoxe Serben) in zwei Teilstaaten die politische Macht teilen, den Frieden in dieser Region des Balkans. Kann dieses als fragil, überkomplex und konfliktbehaftet angesehene politische System ein EU-Beitrittskandidat werden? Welche Voraussetzungen sollten dafür gegeben sein? Und kann sich die Aggression in der Ukraine auf den Westbalkan ausweiten?

Dr. phil. Sacha Arnautović, Politikwissenschaftler, Selbstständiger im Bereich Beratung und Dienstleistung und profunder Kenner der Europa- und Balkanpolitik und ihrer sicherheitspolitischen Herausforderungen, wird uns seine Einschätzungen und Prognosen vorstellen und mit uns diskutieren.


Referent: Dr. phil. Sascha Arnautović

Politikwissenschaftler, selbstständiger Unternehmer (CSA – Consulting & Services Dr. Arnautović) und Lehrbeauftragter

  • 1972 in Wedel, Kreis Pinneberg, geboren
  • Studium der Politikwissenschaft, Anglistik und Germanistik an der Universität zu Köln
  • Promotion an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Publikationen und Fachbeiträge zu geo-und sicherheitpolitischen  Fragestellungen im transatlantischen und europapolitischen Kontext
  • Associate Fellow am Austria Institut für Europa- und Sicherheitspolitik (AIES) in Wien
  • Lehrbeauftragter an der Leuphana Universität Lüneburg sowie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg
  • Seit August 2020 Leiter der GSP-Sektion Köln
Ort: Anita-Lichtenstein-Gesamtschule - Pestalozzistraße 27 , 52511 Geilenkirchen
Organisator: Herr Dipl.-Wirtsch.-Ing. Rolf Tabellion , Sektionsleiter Aachen-Heinsberg Rolf.Tabellion@gsp-sipo.de
+49 176 4578 9930

Nachschau

In einem Vortrag vor Mitgliedern und Gästen der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) der Sektion Aachen-Heinsberg informierte der Politikwissenschaftler Dr. Sascha Arnautović über die gegenwärtige Situation und mögliche Entwicklungen in Bosnien-Herzegowina. Seit Ende des Bosnienkonfliktes in 1995 bilden jeweils ein Vertreter der drei ethnischen Konfliktparteien (christliche Kroaten, muslimische Bosniaken und orthodoxe Serben) das Staatspräsidium des Balkanstaates. Der Vorsitz dieses Staatspräsidiums nimmt die Funktion des Staatspräsidenten wahr, wobei der Vorsitz alle acht Monate rotiert. Während des Vortrages und der sich anschließenden lebhaften Diskussion wurde deutlich, dass diese komplexe und konfliktreiche Regierungsform noch nicht zu einem harmonischen Miteinander in allen Teilen des Landes geführt hat. Eine rückläufige Bevölkerungs-entwicklung gepaart mit einer hohen Arbeitslosenquote insbesondere bei Jugendlichen sind darüber hinaus eine große Hypothek für das Land.

Obwohl Bosnien-Herzegowina im Jahr 2016 die EU-Mitgliedschaft beantragt hat, sind die Hürden für eine Aufnahme laut Dr. Arnautović weiterhin hoch. Der Besuch der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock in Sarajewo, kurz nach dem Ausbruch des Ukraine Krieges Anfang März 2022, deute indessen darauf hin, dass die Bundesrepublik Deutschland und auch die EU gewillt sind, einen größeren Beitrag zur Weiterentwicklung des Landes zu leisten. Ohne diese Hilfe werde es für Bosnien-Herzegowina schwierig bleiben, das Ziel eines EU-Beitritts zu erreichen.


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