Sektion Köln

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Dienstag, 16.11.2021 - 19:00

Das Weltraumkommando der Bundeswehr als militärischer Beitrag zur sicheren Weltraumnutzung

Erster sicherheitspolitischer Gesprächskreis der Sektion Köln der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP) über Zoom nach der Wahl des erweiterten Kölner GSP-Sektionsvorstandes

Video-Konferenz
Referent: Oberst i.G. Marco Manderfeld , Militärischer Leiter des ressortgemeinsamen Weltraumlagezentrums/Chef des Stabes im Weltraumkommando der Bundeswehr
Ort: ONLINE - über ZOOM -
Organisator: Herr Dr. Sascha Arnautović , Sektionsleiter sascha.arnautovic@gsp-sipo.de


Bericht zur Online-Veranstaltung „Das Weltraumkommando der Bundeswehr als militärischer Beitrag zur sicheren Weltraumnutzung“
am 16. November 2021

Von Elena Kemmerzell, stellvertretende Leiterin der GSP-Sektion Köln

Am 16. November um 19:00 Uhr fand die Zoom-Veranstaltung der GSP-Sektion Köln zum Thema „Das Weltraumkommando der Bundeswehr“ mit einem Vortrag vom militärischen Leiter des ressortgemeinsamen Weltraumlagezentrums und Chef des Stabes im Weltraumkommando der Bundeswehr, Herrn Oberst i.G. Marco Manderfeld, statt. Nach einer kurzen Einführung durch unseren Sektionsleiter Dr. Sascha Arnautović und der Vorstellung des Obersts berichtete dieser ausführlich über das Weltraumkommando, das am 13. Juli dieses Jahres von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, in Dienst gestellt wurde. Zentrale Themen des Vortrages waren die „Bündelung der Fähigkeiten der Luftwaffe und des Cyber- und Informationsraums (CIR)“, die „allgemeinen Aufgaben der Bundeswehr und die Bedrohungslage in Bezug auf den Weltraum“ sowie die „generelle Zukunftsfähigkeit der Bundeswehr“. Außerdem legte unser Referent dar, wie sehr die moderne deutsche Gesellschaft vom Weltraum abhängig ist, beispielsweise im Bereich der Telekommunikation, der Navigation oder des digitalen Zahlungsverkehrs, was eine gewisse Abhängigkeit vom Weltraum mit sich bringt.

Tagesaktuell ging Oberst Manderfeld darauf ein, dass die Vereinigten Staaten Russland beschuldigen, die Internationale Raumstation ISS und die sich dort befindlichen Astronauten bzw. Kosmonauten durch einen Anti-Satelliten-Raketentest in Gefahr gebracht zu haben. Aufgrund der entstandenen Trümmerteile (Weltraumschrott) musste die ISS zwischenzeitlich evakuiert werden. Dieses Beispiel zeigt anschaulich, wie real und greifbar die aktuelle Bedrohungslage im Weltraum ist und dass es sich dabei keineswegs um Science-Fiction handelt. Das übergeordnete Ziel des Weltraumkommandos ist die staatliche Sicherheitsvorsorge auf neuen Wegen zu erschließen sowie die Gewährleistung einer freien und sicheren Nutzung des Weltraums, genauso wie dessen verlässlicher Zugang für alle.

Die erste Frage aus dem Plenum bezog sich daher auch auf die Tatsache, dass der Weltraum derzeit noch ein rechtsfreier Raum ist – und es gilt, internationale Regelungen zu etablieren, obwohl sich dies laut Oberst Manderfeld aufgrund der Komplexität – kurzfristig betrachtet – schwierig gestalten dürfte. Daher sei es auch problematisch, die freie Nutzungsverfügbarkeit des Weltraums einzuschränken, was Gefahren wie vermehrten Weltraumschrott birgt. Damit ging die Diskussion einher, wie sich die verstärkte Nutzung des Weltraums durch Starlink o.Ä. auf die Sicherheit der anderen „Nutzer“ auswirkt. Das Thema „Sicherheit“ stand im Mittelpunkt, vor allem aufgrund der augenblicklichen Bedrohungslage und der Tatsache, dass zivile sowie militärische Satelliten gegenwärtig nur schwer vor Anti-Satelliten-Raketentests geschützt werden können. Weitere Publikumsfragen befassten sich mit internationalen Kooperationen wie z.B. der U.S. Space Force und mit den gemeinsamen Projekten zwischen dem Kommando CIR und dem Weltraumkommando.

Als Kölner GSP-Vorstandsteam möchten wir uns nochmals recht herzlich bei Herrn Oberst Manderfeld für seinen informativen, spannenden und zugleich tagesaktuellen Vortrag bedanken. Der Weltraum als neue Dimension der Bundeswehr, neben Land, Luftraum, See sowie Cyber- und Informationsraum wird in Zukunft weiterwachsen und immer mehr an Relevanz gewinnen. Wir sind sehr gespannt auf die weitere Entwicklung hinsichtlich der „Dauereinsatzaufgabe Weltraumnutzung“!

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