Sektion Lippe

Sektion Lippe

Donnerstag, 24.02.2022 - 19:30

Die Russland-Ukraine-Krise: Hintergründe, Sachstand, Perspektiven

Online-Vortrag und Diskussion mit Oberst i.G. Jörg Kunze von George C. Marshall Center Garmisch-Partenkirchen

Massive, bedrohliche Truppenkonzentrationen an der Ost- und Südgrenze der Ukraine, verschärfte antiwestliche, vor Lügen nicht zurückschreckende Propagandaattacken sowie offenkundig unannehmbare Forderungen an die Nato und ihre Mitgliedstaaten: Russland stellt in den vergangenen Wochen die seit Ende des Kalten Krieges in Europa geltende Sicherheitsordnung von Grund auf infrage. Was sind die Hintergründe, mögliche Absichten und Perspektiven dieser höchst gefährlichen Entwicklungen?
Webinar

Am 1. November hatten Satellitenbilder zum ersten Mal alarmierende Belege für einen russischen Truppenaufmarsch geliefert. Sie zeigten ein riesiges Militärlager, das kurz zuvor auf einem freien Feld errichtet worden war. Es handelte sich um Panzer und Artilleriegeschütze der 41. Armee, die nach einer Militärübung nicht in ihre Kasernen in Sibirien zurückgekehrt waren. Der russische Präsident Putin lässt die Welt weiter rätseln. Dient der Truppenaufmarsch im Süden, Osten und Norden der Ukraine der Vorbereitung für eine Invasion oder «nur» der Einschüchterung? Für das Szenario eines Krieges haben Militärexperten schon vor längerem prophezeit, was wohl in der letzten Phase vor einem Angriff geschehen würde: die rasche Verlegung von militärischem Personal von ihren ständigen Stationierungsorten auf die neu aufgebauten grenznahen Stützpunkte. Genau dies passiert nun seit Ende Januar.

Der Blick auf den "Weltkuddelmuddel" enthüllt zu Beginn des Jahres 2022 viel Düsternis. Zwei Krisenherde, Ukraine und Taiwan könnten sich als Vorspiele zum Krieg entpuppen. Wladimir Putins Russland leidet nostalgisch unter dem Zerfall der Sowjetunion als der seiner Ansicht nach größten geopolitischen Katastrophe des 20. Jahrhunderts.Der Kremlherrscher setzt der Ausdehnung der Nato-Einflusssphäre eine  nationalrussische Reichspolitik entgegen. China macht seinen autoritären Kapitalismus zum Fundament eines globalen Machtanspruchs. Die Vereinigten Staaten, seit Donald Trump innerlich zerrissen
wie seit dem Bürgerkrieg nicht mehr und von zerstörerischen Kräften ihrer verfassungsmäßigen und gesellschaftlichen Stabilität und damit auch ihrer weltpolitischen Gestaltungsfähigkeit beraubt, haben ihre Verlässlichkeit verloren. Europas Einheit aber wird durchlöchert von lähmender Vielfalt der nationalen Ziele, Interessen und selbst ihrer Werte. Gegenseitige Verdächtigungen, Verbitterung und ätzende Bemerkungen untergraben das Vertrauen zwischen den Mächten und vereiteln ihre Kooperation – und das in einer Zeit, da existenzielle Herausforderungen wie die Corona-Pandemie und der Klimawandel ihr Zusammenwirken zwingend erfordern.

Das Webinar der Sektion Lippe der GSP konzentriert sich in diesem "Weltkuddelmuddel" auf die Russland-Ukraine-Krise und spannt einen Bogen von den historisch-politischen Hintergründen über den heutigen Stand der krisenhaften Entwicklungen und deren Protagonisten bis hin zu möglichen Perspektiven.

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Informationen zum Referenten:

Oberst i.G. Jörg Kunze ist Diplom-Ingenieur und Direktor des Seminars für regionale Sicherheit (SRS) am George C. Marshall Center. Vor seiner Verwendung am Marshall Center leistete er Dienst als Tutor des Hörsaals
Luftwaffe im Lehrgang Generalstabsdienst mit internationaler Beteiligung an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg.

Jörg Kunze trat am 01. Juli 1977 in die Luftwaffe ein, absolvierte danach den 44. Offizier-Lehrgang an der Offizierschule der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck und begann 1978 sein Studium der Elektrotechnik an der Hochschule der Bundeswehr in Hamburg. Nach erfolgreichem Absolvieren der Diplomprüfung im März 1982, wurde er an der US Army Air Defense School in Fort Bliss, Texas, zum Flugabwehrraketenoffizier ausgebildet
und versah anschließend seinen Dienst als Feuerleitoffizier und Kampfbesatzungsführer im Waffensystem HAWK, später als Staffelchef im Waffensystem ROLAND.  Zwischenzeitlich bildete er als Hörsaalleiter an der
Offizierschule der Luftwaffe von 1985 bis 1988 Offizieranwärter der Luftwaffe in den Grundlagen militärischer Führung aus. Von 1990 bis 1992 absolvierte er den 35. Generalstabslehrgang der Luftwaffe an der Führungs-akademie der Bundeswehr in Hamburg. Von 1992 bis 1997 bekleidete er verschiedene Generalstabsverwendungen im Bundesnachrichtendienst und im Führungsstab der Luftwaffe im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn. Unmittelbar daran anschließend konnte er von 1997 bis 2001 seine ersten Einsatzerfahrungen als Nachrichtengeneralstabsoffizier und Zielplaner zunächst im Hauptquartier der 5. alliierten taktischen Luftflotte in Vicenza und, in der Folge, als dienstältester deutscher Offizier im Combined Air Operation Centre 5 in Poggio Renatico, Italien sammeln.

Nach einer kurzen Verwendung als Planungsstabsoffizier für Übungen an der Führungsakademie der Bundeswehr wurde er ab 2003 bis einschließlich 2008 als Verteidigungsattaché zunächst in Wien, Österreich und danach in Teheran, Iran eingesetzt. Mit seiner außerordentlich großen Auslandserfahrung wurde Jörg Kunze 2009 zum Zentrum für Verifikationsaufgaben in Geilenkirchen versetzt, wo er als Dezernatsleiter für die Implementierung von vertrauens- und sicherheitsbildenden Maßnahmen der OSZE im Rahmen des Wiener Dokumentes bis 2012 zuständig war.

Seine Beförderung zum Oberst erfolgte zum 01. Juni 2010. Er wurde mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold und Silber ebenso ausgezeichnet, wie mit dem Großen Verdienstkreuz der Republik Österreich in Silber und verschiedenen NATO Einsatzmedaillen. Oberst Kunze spricht fließend Deutsch, Englisch und Italienisch. Er hat außerdem gute französische Sprachkenntnisse und Grundkenntnisse in Farsi.


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