Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler

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Dienstag, 23.01.2018 - 19:30

Ein Jahr Trump - eine erste Bilanz und was wir noch zu erwarten haben

„Ein Jahr Trump – eine erste Bilanz und was wir noch zu erwarten haben“ stand im Mittelpunkt der Veranstaltung, zu der die Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler in das Hotel Krupp geladen hatte. Bei seiner Begrüßung sagte der Sektionsleiter, Oberst a. D. Josef Schmidhofer, dass bei der Planung dieses Themas nicht absehbar war, welche Aktualität und Brisanz das eine Jahr Präsidentschaft Trumps haben würde.
Vortrag und Diskussion
Referent: Professor Dr. Thomas Jäger , Professor für Politikwissenschaft an der Universität Köln
Ort: Hotel Krupp - Poststraße 4 , 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Organisator: Dipl.-Ing. Josef Schmidhofer sektionsleiter-neuenahr@gsp-sipo.de
0177 / 5629488

Prof. Dr. Thomas Jäger (links), Oberst a.D. Schmidhofer (rechts) - Foto: Brigitte Schmidhofer

Umso gespannter waren die Zuhörer auf die Ausführungen des Referenten, Prof. Dr. Thomas Jäger, der im Kreise der Sektion der Gesellschaft für Sicherheitspolitik Bad Neuenahr-Ahrweiler schon ein guter Bekannter ist. Prof. Jäger begann seinen Vortrag mit der Frage „ Wie kann man erfassen, was da in den USA geschehen ist?“ Dabei geht es um Überlegungen wie: wer berät den Präsidenten; was bezweckt er mit seiner Innenpolitik; was sind die außenpolitischen Ziele? Der Referent machte dabei deutlich, daß die Amerikaner diese Fragen deutlich anders bewerten als wir in Europa und Deutschland. Nicht immer sind unsere Argumente dabei die „Besseren oder Richtigeren“. In einer Bewertung sind sich jedoch alle einig: Dieser amerikanische Präsident spaltet die Nation wie kein anderer. Diesen Umstand nutzt Trump aber sehr geschickt aus, um seine oftmals schwer nachvoll-ziehbaren Entscheidungen durchzusetzen. Seine Maxime „America first“ wird dabei bewusst oder unbewusst von wechselnden Interessengruppen unterstützt oder abgelehnt. Als Beispiele dafür nannte Jäger die Gesundheitsreform, bei der Trump immer wieder gescheitert ist und auf der anderen Seite die Steuerreform, die sein bisher größter Erfolg ist. Wie sich letztere auf der Zeitachse entwickelt bleibt abzuwarten. Aber kurzfristig hat sie der amerikanischen Wirtschaft einen Aufschwung beschert und die Arbeitslosigkeit auf 4 % gesenkt. Sollte sich dieser Trend verfestigen, ist Trump innenpolitisch erfolgreich und kann seine Amtszeit trotz Turbulenzen überstehen.

Auch die Außenpolitik ist gekennzeichnet von Entscheidungen, die viele der international errungenen „Realitäten“ in Frage stellen. Der Referent nannte dabei den NATO-Vertrag, besonders Artikel 5 zum gegenseitigen Beistand, den Trump gleich zu Beginn seiner Amtszeit in der bisherigen Form in Frage stellte. Seiner Ansicht nach müssen die anderen NATO-Partner mehr eigene Beiträge erbringen und sich vor allem finanziell stärker engagieren. Einen weiteren Akzent setzte Trump mit seiner ersten Auslandsreise nach Saudi-Arabien und mit der Forderung nach stärkerer Isolation des Iran, was er auch sofort mit neuen Sanktionen unterstrich. Europa hat darauf bisher sehr zurückhaltend reagiert.

Weitere Aspekte des Vortrages waren die Entwicklung in Syrien, der Umgang mit dem nordkoreanischen Regime sowie die Rolle Chinas in der Weltpolitik. Abschließend ging Prof. Jäger noch auf die Beziehungen der USA zu Rußland ein. Hier sind erste Hoffnungen auf eine Annäherung einer Ernüchterung gewichen. Letzte Ausführungen galten den Beziehungen zu Europa. Hier wurde deutlich, daß für Trump Europa keine große Rolle spielt. Seine Ziele sind in erster Linie, ausgeglichene Handelsbeziehungen und die stärkere Eigenverantwortung der Europäer.

Der abschließende Beifall zeigte, daß Prof. Jäger mit seinen Ausführungen die Zuhörer erreicht hat. Die Anregungen zum Nachdenken kamen auch in der folgenden Diskussion zum Ausdruck.


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