Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler

Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler

Montag, 22.01.2024 - 19:30

Die BRICS-Staaten - neues Schwergewicht auf der Weltbühne?

Vortrag (Präsenz) + Webinar
Referent: Dr. Joachim Weber

Dr. Joachim Weber lehrt Politikwissenschaft und Geopolitik im Bereich der internationalen Beziehungen an der Universität Bonn als Senior Fellow am CASSIS-Strategiezentrum (Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies). Er ist Reserveoffizier, war ca. 15 Jahre für diverse Bundesbehörden und -ministerien tätig und hat langjährige Schwerpunkte in den Bereichen maritimer Sicherheit, Russland und der Arktis. Er ist Autor und Herausgeber diverser Bücher, Zeitschriftenbeiträge und häufiger Kommentator bei allen relevanten Medienanstalten nicht nur im DACH-Bereich (Deutschland-Österreich-Schweiz).

Ort: Hotel am Weinberg - Hauptstraße 62 , 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Organisator: Dipl.-Ing. Josef Schmidhofer sektionsleiter-neuenahr@gsp-sipo.de
0177 / 5629488

(von links): Oberst a.D. Schmidhofer, Dr. Weber Foto: Brigitte Schmidhofer



Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die erste Veranstaltung der Sektion Bad Neuenahr-Ahrweiler der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) im neuen Jahr befasste sich mit dieser nicht ganz so bekannten Thematik. Dazu konnten Interessierte an der Präsenzveranstaltung im Hotel „Zum Weinberg“ aber auch per Zoom am Computer teilnehmen. Das große Interesse an diesem Thema zeigte die Teilnahme von mehr als 100 Zuhörern an beiden angebotenen Formen.

Referent des Abends war Herr Dr. Joachim Weber, der Politikwissenschaft und Geopolitik im Bereich der internationalen Beziehungen an der Universität Bonn lehrt. Er ist Reserveoffizier und war ca. 15 Jahre in verschiedenen Bundesbehörden und -ministerien tätig.

Einleitend stellte der Referent die BRICS-Staaten kurz vor und ging auf ihre Bedeutung im internationalen Weltgeschehen ein. Der Begriff BRICS ist die Abkürzung für Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Seit Beginn des Jahres 2024 wurde der Kreis erweitert um Ägypten, Äthiopien, den Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate. Diese überwiegend aus dem Globalen Süden stammenden Staaten verfolgen das Ziel, einen Gegenpol zu den G 7 und G 20 Staaten zu schaffen, die sehr westlich orientiert sind und sich eine regelbasierte, justiziable Weltordnung geschaffen haben. Diese Form wird von den BRICS-Staaten abgelehnt. Sie streben stattdessen ein lockeres Bündnis Gleichgesinnter an, welches ereignisorientiert und auch in wechselnden Interessengruppen aktiv wird. Auch wenn es den westlichen Staaten schwer fällt, diese neuen Realitäten anzuerkennen, machte Weber deutlich, dass die BRICS-Staaten auf Grund ihrer Bevölkerungszahlen und der kontinuierlich wachsenden Wirtschaftskraft (hier sei nur die Volksrepublik China genannt) in Zukunft die Rolle des Westens im globalen Wettbewerb immer stärker in den Hintergrund drängen werden. Auch die UNO, einstmals als über allem stehende Weltorganisation gedacht, wird immer mehr von China, Russland aber selbst von den USA demontiert. Was bei einer erneuten Wahl Trumps daraus wird, steht in den Sternen. Der Referent ging dann auch kurz auf die Ursachen dieser Entwicklung ein. Die BRICS-Staaten einen die negativen Erfahrungen mit einer Präsenz westlicher Staaten auf der Weltbühne. Deshalb lehnen sie diese auch konsequent ab und wollen sie durch eigene lockere nicht starren Regeln folgende Bündnisse ersetzen. Dazu zählen auch die Ablehnung eines Internationalen Gerichtshofes und einer dollargeprägten Weltbank. Der Westen steht dieser Situation relativ hilflos , vor allem aber konzeptionslos gegenüber.

Weber fasste seine sehr interessanten aber auch nachdenkenswerten Ausführungen wie folgt zusammen. Der Westen muss schnell eine Antwort finden , sonst hat er das Nachsehen und die Weltordnung gerät noch mehr aus den Fugen. Da hilft nur eins: „Immer schön optimistisch bleiben und hoffen, dass es nicht ganz so schlimm kommt.“

Die anschließende rege Diskussion im Saal zeigte, dass das Thema breites Interesse aber auch intensives Nachdenken bei den Zuhörern ausgelöst hat.

Text: Klaus Kretzschmar


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