Sektion Kassel

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Freitag, 30.11.2018 - 19:30

Gesellschaftliche Resilienz in Zeiten hybrider Bedrohungen am Beispiel Estland

Vortrag und Diskussion
Referent: Oberst d.R. Dr. Heinz Neubauer , Vizepräsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.

Dr. Neubauer (60) hat seine akademische Ausbildung 1982 an der TH Karlsruhe als Diplom - Wirtschaftsingenieur; 1983 am Georgia Institute of Technologie als Master of Science abgeschlossen und promovierte 1988 an der Uni Mannheim zum Dr. rer. pol. Er ist als Interim-Manager derzeit mit Schwerpunkt Real Estate/Facility Management tätig.

Nutzen Sie die Chance, einen Referenten mit seinem Insiderwissen, seiner Kompetenz und seinem Engagement zu hören und mit ihm zu diskutieren.

Ort: Eppos Gastro UG - Damaschkestraße 35 , 34121 Kassel
Organisator: Herr Oberleutnant d.R. Valentino Lipardi , Sektionsleiter sektion-kassel@gsp-sipo.de
0172 57 75 331

Oberst d.R. Dr. Heinz Neubauer, Vizepräsident der Gesellschaft für Sicherheitspolitik war zur Jahresabschlussveranstaltung 2018 in Kassel zu Gast und referierte zum Thema „Gesellschaftliche Resilienz in Zeiten hybrider Bedrohungen“ am Beispiel Estlands.

Nach der Epochenwende infolge der Krimannexion durch Russland hat sich die NATO wieder auf die Bedeutung der Bündnisverteidigung eingestellt. Die Landes- und Bündnisverteidigung spielt dabei auch im Hinblick auf Personal- und Materialplanungen der Bundeswehr wieder eine bedeutendere Rolle. Obwohl hybride Bedrohungen nichts grundlegend Neues darstellen, entwickeln sich die Formen stetig weiter; es gilt unverändert ’si vis pacem, para bellum‘. Die Republik Estland ist als NATO-Mitglied und Nachbar Russlands besonders sensibel, gleichzeitig sind dort Staat und Gesellschaft hellwach. Daher spielt die zivil-gesellschaftliche Widerstandkraft – „Resilienz“ – und ihre Stärkung eine besondere Rolle, viel mehr als dies beispielsweise in Deutschland, das ja in Mitteleuropa umgeben ist von neun freundlichen Nachbarn, wahrgenommen wird. Zugleich gilt es aber nicht allein durch militärisch fundierte Abschreckung im Verteidigungsbündnis NATO seinen Freiheitswillen zu unterstreichen, sondern auch klare Botschaften und Dialogangebote zu formulieren.

Oberst d. R. Heinz Neubauer vermittelte dabei einen detaillierten Einblick in die gesellschaftlichen Strukturen der baltischen Staaten und verwies auf die potentiellen Gefahren für Estland durch den scheinbar vermehrten Einsatz „hybrider Kriegsmethoden“ auf Seiten Russlands. Die interessierte und aufmerksame Zuhörerschaft konnte sich somit ein Bild über die vorherrschende Situation im Baltikum machen. Bemerkbar macht sich die Einflussnahme der ehemaligen Sowjetunion besonders durch Social Media, Fernsehen und Desinformationskampagnen, so Heinz Neubauer. Während der letzten Jahre besuchte Heinz Neubauer mehrmals das estnischen Militär und konnte in diesem Zusammenhang auch die Arbeit der Bundeswehr in Estland erläutern. Die Bundeswehr führt einen Gefechtsverband in Litauen an. Die Soldaten sind in Rukla stationiert, rund 100 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Hier üben sie mit anderen Nationen in den Wäldern den Ernstfall, die Militärmanöver nennen sich „Iron Wolf“ oder „Flaming Thunder“. Die Luftwaffe sichert hingegen mit belgischen Streitkräften in den nächsten acht Monaten den baltischen Luftraum. Ab September standen sechs Eurofighter in ständiger Bereitschaft, um bei Alarmierung innerhalb von höchstens 15 Minuten in die Luft zu steigen. Bei der „Verstärkung Air Policing Baltikum (VAPB)“ stellt damit die Bundeswehr erneut ihre Einsatzbereitschaft in diesem Auftrag unter Beweis.

Damit die Gefahren gebannt werden können und ein friedliches Zusammenleben in der Region stattfinden kann, muss man sich mit der vorherrschenden Situation auseinandersetzen und dem entgegenwirken. Der Dialog bleibt auch hier das erste Mittel zum Ziel.


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