Sektion Waldeck-Frankenberg

Sektion Waldeck-Frankenberg

Sonntag, 04.08.2019 - 08:00

Sicherheitspolitische Studienfahrt 2019 vom 04. - 09. August 2019 nach Celle

Wie wird Sicherheitspolitik in Praxis umgesetzt? Einige Antworten sollte diese für alle offene
Studienfahrt geben. Ergänzend wurden historische und touristische Ziele besucht.

Studienfahrt

Der Zweck: Kenntnisse über die Organe, Dienststellen und Unternehmen des eigenen Staates im
Zusammenspiel der Umsetzung der Sicherheitspolitik in die Realität sind unabdingbar, um das
eigene Verständnis zu optimieren. Die durch diese Studienfahrt erworbenen unmittelbaren Kenntnisse
vor Ort, die direkten Gespräche mit ungefilterten Antworten, eigene Augenscheinnahme der
Gegebenheiten, sind besonders wichtig für die eigene Meinungsbildung, Diskussionsfähigkeit und eine
objektivere Stoffvermittlung.
Die Veranstaltung wurde als Lehrerweiterbildung in Hessen beantragt.

Schwerpunkt dieser Studienfahrt waren Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr. Die
Teilnehmer konnten sich vor allem darüber informieren, welchen Stellenwert Vorsorge und
Schutz der Soldaten einnimmt.

Programmpunkte:

>    Internationales Hubschrauberausbildungszentrum, Bückeburg;
>    Hubschraubermuseum Bückeburg;
>    GEKA mbH Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH, Munster;
>    Panzermuseum Munster
>    Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr, Hannover;
>    Transporthubschrauberregiment 10, Faßberg;
>    Deutsch-Französische Ausbildungseinrichtung TIGER, Faßberg;

Referent: Hptm a.D. Manfred Weider , Stellv. Sektionsleiter

 Rosenweg 43 35066  Frankenberg (Eder)
 

 

Organisator: Herr Manfred Weider , Stellv. Sektionsleiter sk-waldeck-frankenberg@gsp-sipo.de
Rosenweg 43, 35066 Frankenberg (Eder)  Telefon: 06451 8814 - Mobiltelefon: 0170 1436847


Defekten Bolzen vom Tiger angefasst

Frankenberg/Celle - Manfred Weider, stellvertretender Sektionsleiter der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP), der die Leitung der sicherheitspolitischen Studienfahrt mit Küster-Reisen nach Celle vom Sonntag, 04. bis Freitag, 09. August hatte, freute sich sehr über die Stellungnahme von Klaus Hartmann, der seit Jahren mit seiner Frau Charlotte, beide aus dem pädagogischen Bereich, an den Fahrten teilnimmt schreibt:

"Auch einige Tage nach Beendigung unserer Informationsreise in den Norden stehen wir immer noch unter dem Eindruck der positiven Erlebnisse: Ein sehr sich ergänzendes Themenspektrum, sehr offene Bw-Einrichtungen, hohe Identifikation der Menschen zu ihrer Aufgabe, ganz neue Einblicke in Bereiche, die kaum einer kennt, ein wahnsinnig spannender Bericht unseres neuen Kommandeurs zur Chemiewaffen-Vernichtung! Für uns war es eine der besten Studienfahrten, die wir mitgemacht haben."

Manfred Weider begrüßte alle 33 angemeldeten Teilnehmer zur Fahrt in Frankenberg (Eder). Darunter auch Lehrkräfte, welche die Veranstaltung als anerkannte Lehrerweiterbildung in Hessen nutzten.

Nach einer problemlosen Anreise mit Zwischenstopp in Wernigerode bezog die Gruppe ihr zentral gelegenes Hotel in Celle, der Ausgangspunkt, um täglich die Besuchspunkte anzufahren.

Ziel der Studienfahrt war das Kennenlernen von Ausbildungseinrichtungen der Bundeswehr, vor allem Simulatoren, um sich selbst einen eigenen Eindruck zu verschaffen.

Am Montagvormittag begann der sicherheitspolitische Teil mit der Fahrt zum Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg. Hier, in der Wiege der Hubschrauberausbildung, durchläuft der Anwärter, die Anwärterin in der Pilotenausbildung die erste fliegerische Ausbildung auf Hubschraubern. Nach dem Briefing über Auftrag, Stärke und Ausrüstung wurden die Simulatoren besichtigt. Der Leitstand, aus dem heraus alle Szenarien in die sechs Simulatoren eingespielt werden, beeindruckte sehr. Ebenso beeindruckte die Offenheit des Personals bei der Beantwortung der Fragen. Einige Teilnehmer konnten ihre fliegerischen Fähigkeiten am Steuerknüppel testen. Hochinteressant die Darstellung der Zusammenarbeit mit der Industrie. Ein Fazit hieraus ist: schneller, besser und preisgünstiger.

Bereits dieser erste Programmpunkt bestätigte, dass der direkte Kontakt zu den Akteuren und dem Material für die eigene Meinungsbildung, die Umsetzung im Vermitteln der Materie als Lehrer unumgänglich ist.
Am Nachmittag rundete der Besuch des Hubschraubermuseums in Bückeburg den Blick auf die Hubschrauberwelt ab.

Eine kaum bekannte Einrichtung besuchten die Teilnehmer am Dienstagmorgen: Die GEKA, Gesellschaft zur Entsorgung von chemischen Kampfstoffen und Rüstungsaltlasten mbH in Munster. Die Fahrt begann mit einer Überraschung der Teilnehmer. Am Bahnhof Munster begrüßte Manfred Weider den Sektionsleiter Kai-Alexander Hoberg. Dieser stimmte die Gruppe auf der Fahrt von Celle nach Munster auf das Thema ein. Die Schilderung seiner Tätigkeit 2014 als Beauftragter der Bundeswehr bei der Verbringung der Chemiewaffen aus Libyen zwecks Vernichtung zur GEKA nach Deutschland war hochspannend. Die GEKA ist das einzige Unternehmen in Deutschland, dem der Umgang mit chemischer Muni¬tion zum Zwecke der Vernich¬tung erlaubt ist. Hochinteressant war, als im Briefing die Gefährlichkeit der Batterien für Elektrofahrzeuge dargestellt wurde, für deren Entsorgung auch die GEKA noch kein schlüssiges Konzept hat. Außer chemischen Stoffen wird hier so ziemlich alles Explosive zertifiziert vernichtet. Während der Betriebsbesichtigung wurden einige Verfahren der Vernichtung vorgestellt. Am Nachmittag besuchte die Gruppe das Panzermuseum in Munster. Die Schule für Feldjäger und Stabsdienst der Bundeswehr in Hannover empfing die Gruppe am Mittwochvormittag. Nach dem Briefing waren viele erstaunt über die Vielfalt der Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten der Feldjäger. Personenschutz, Ermittlungen bei Straftaten, Verkehrsregelung, Begleitschutz sind nur einige der Aufgabengebiete der Feldjäger. Die Benennung der Feldjäger als bewaffnete Schülerlotsen haben alle aus ihrem Wortschatz gestrichen. Ein Ausschnitt aus der Ausbildung wurde anschließend gezeigt. Beeindruckend war das Übungshaus mit 123 Zimmern, in dem alle möglichen Szenarien über Einsätze in Gebäuden geübt werden, ob Flur, Einzimmerwohnung oder Hotelräumlichkeiten. Dieses Haus wird auch von Polizeikräften zur Ausbildung genutzt. Am Nachmittag ein touristischer Part, Stadtrundfahrt Hannover.

Faßberg war das Ziel am Donnerstag. Am Vormittag Besuch des Transporthubschrauberregimentes 10. Hier wird der Transporthubschrauber NH 90 geflogen. Dieser moderne Hubschrauber zeichnet sich durch Vielfältigkeit und Verlässlichkeit aus. So gibt es ihn auch als MEDIVAC (medizinische Evakuierung) Ausführung. Die Teilnehmer konnten hier im Simulator-Cockpit mitfliegen. Das Fluggerät wurde in der Instandsetzung besichtigt. Hochprofessionell wird hier, vergleichbar mit jeder guten Kfz-Werkstatt, das Gerät gewartet und instandgesetzt. Die Gruppe konnte mitnehmen, dass die in den Medien oft zitierten langen Ausfälle des Fluggeräts nicht der Truppe, den Instandsetzungseinrichtungen anzulasten sind, sondern meist an Verfahren liegen. Seit dem Erstflug 1995 hat sich der NH 90 sehr bewährt. Trotzdem muss heute immer noch jeder Hubschrauber nach 15 Flugstunden zur Wartung. Standard sind 30 Stunden. Nach dem Mittagessen Besuch der Deutsch-Französischen Ausbildungseinrichtung TIGER. Gemäß den Verträgen zwischen Deutschland und Frankreich wird hier das Instandsetzungspersonal für den Kampfhubschrauber Tiger ausgebildet. Die Pilotenausbildung findet am Standort „Le Luc“ in Südfrankreich statt. Während des Briefings konnten die Teilnehmer einen der Bolzen anfassen, der für das aktuelle Flugverbot der Tiger verantwortlich ist. Das Problem wird wie bei jedem Kraftfahrzeug bei einer Rückrufaktion gelöst. Wenn das Teil erneuert wurde, kann wieder geflogen werden. Die technische Ausbildung am Instandsetzungssimulator beeindruckte. Hier werden viele Schritte simuliert über Bildschirme ausgebildet. Dies erspart Zeit und es müssen wesentlich weniger Fluggeräte für die Instandsetzungsausbildung benötigt. Die Ausbildung wurde auch am Fluggerät vorgeführt.

Beeindruckend bei allen Simulatoren war die wirklichkeitsnahe Ausbildung. Durch die gute Vorbereitung der Auszubildenden auf das Fliegen der Maschine spart enorm Kraftstoff und schont die Maschinen. Beim Abschlussabend am Donnerstag stellten auch die Teilnehmer, die zum ersten Mal dabei waren, fest, dass nur der persönliche Kontakt, das eigene Anfassen, Anschauen und direkten Antworten der Soldaten vor Ort eine gute eigene Meinungsbildung und Bewertung der Medienberichte ermöglicht. Das Vermitteln an Schüler mit diesem Hintergrund fällt objektiver aus. Solche Einblicke sind nur durch die Fahrten der GSP möglich, da sonst kaum ein Zugang zu den Bereichen der Streitkräfte möglich ist.

Ergänzend: Die Gruppe hat viele Felder kennengelernt, wo die Politik gefordert ist.

Eine entspannte, störungsfreie Heimfahrt mit Besuch des Weltkulturerbes Erzbergwerk Rammelsberg in Goslar schloss die Fahrt ab.

Hinweis: Mit dem rechten Button "Download der Einladung" finden Sie weitere Bilder von der Studienfahrt.

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