Mit einer kurzen Zeitreise durch die Geschichte, einigen Daten und Fakten, sei an Ereignisse und Kriege erinnert, die Israel seit seiner Gründung geführt hatte. Ende des 19. Jahrhunderts gab es die ersten zionistischen Einwanderungen nach Palästina, das Gebiet zwischen Jordan und dem Mittelmeer. Zionismus ist eine nationalistische Ideologie. Sie bezeichnet die Nationalbewegung, deren Ziel die Errichtung des Staates Israel war. Zion ist der Name des Berges in Jerusalem. Das Gebiet gehörte zum Osmanischen Reich. Nach dessen Abschaffung durch die türkische Nationalversammlung im Juli 1922 wurde gem. Beschluss des Völkerbundes Großbritannien zur Mandatsmacht über Palästina erklärt. Eine Folge war, dass in den zwanziger Jahren etwa 100.000 jüdische Bürger aus allen Teilen der Welt, dorthin immigrierten. Allmählich nahmen die Spannungen mit der arabischen Bevölkerung zu. Beide, Zionisten und Araber, versuchten einen eigenen Staat zu bilden. 1936 bis 1939 gab es arabische Aufstände mit vielen Toten auf beiden Seiten. Um die Einwanderungen einzudämmen versuchten die Briten mit Zuzugsbeschränkungen, die aber erfolglos blieben. Auch aus Deutschland flohen viele Juden nach Palästina.
Am 19. November 1947 stimmte die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) für die Teilung des britischen Mandatsgebietes Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat und für die Internationalisierung Jerusalems. Am 14. Mai 1948 endete das britische Mandat, David Ben Gurion erklärte daraufhin die Unabhängigkeit des Staates Israel. Die arabischen Nachbarstaaten Ägypten, Jordanien, Libanon, Saudi-Arabien und Syrien, versuchten die Staatsbildung zu verhindern. Schon am Tag danach begann der Unabhängigkeitskrieg oder Palästinakrieg, auch Erster Nahostkrieg, genannt, der am 20. Juli 1949 endete. Es war ein Guerillakrieg, den die jüdische Nationalbewegung mit dem Zugewinn von Galiläa und dem nördlichen Sinai für sich entschied. Zudem gelang es am Golf von Akaba bei Eilat eine Landverbindung zwischen Jordanien und Ägypten zu verhindern. Die Jerusalemer Altstadt und die Klagemauer fielen an Jordanien. Bis etwa 1951 kam es zu Masseneinwanderungen aus arabischen Staaten sowie aus Polen und Rumänien.
Im Palästinakrieg besetzte Jordanien das Westjordanland, auch West-Bank genannt, und annektierte es am 10. September 1950. Es hat eine etwa 300 Kilometer Grenze mit Israel und knapp 100 Kilometer mit dem Königreich. Bekannte Orte sind Nablus und Hebron. In den Jahren 1955 bis 1957 erfolgte eine starke Einwanderung von Juden aus Nordafrika in dieses Gebiet.
Am 26. Juli 1956 verstaatlichte Ägypten die Sues-Kanal-Gesellschaft, an der Frankreich die Mehrheit hielt und britische Banken und Unternehmen mit etwa 40 Prozent beteiligt waren. In der Nacht vom 28. /29. Oktober begann Israel die Operation „Musketier“ auf der Sinai-Halbinsel. Am 31. traten Frankreich und Großbritannien in den Krieg ein und besetzten die Kanalzone, Israel besetzte den Sinai und den Gazastreifen. Seine Länge beträgt 40 km, an der schmalsten Stelle sind es 6 km und an der breitesten 14 km, die Gesamtfläche beträgt 360 km². Am 5. November wurde die Hafenstadt Port Said am Nordende des Sueskanals eingenommen. Durch politischen Einfluss dem Druck der USA, Russlands und der UN kam es am 6. November zum Waffenstillstand. Blauhelme übernahmen das nachfolgende Krisenmanagement.
1967 hatten sich die UN-Truppen von der israelisch-ägyptischen Grenze zurückgezogen. Diese geräumten Gebiete wurden von ägyptischen Truppen besetzt. Ägyptens Präsident Gamel Abdel Nasser kündigte den totalen Krieg gegen Israel an. Seine Truppen marschierten an der Grenze zu Israel auf. Unterstützung erhielt Ägypten von Syrien, Jordanien Irak, Kuweit und Saudi-Arabien. Um einem Angriff zuvor zukommen marschierten israelische Truppen am 5. Oktober in Ägypten, Syrien und Jordanien ein. an. Am 10. Oktober endete der „Sechs-Tage-Krieg“ erfolgreich. Der Sinai, der Gaza-Streifen, die Golanhöhen und das Westjordanland waren durch Israel besetzt.
Vor 50 Jahren, vom 6.-29. Oktober 1973, erschütterte der Jom-Kippur-Krieg den Nahen-Osten. Ägypten, Syrien und andere arabische Staaten griffen am Versöhnungsfest Israel an. Ziel war die Wiedereroberung der im Sechs-Tage-Krieg verlorenen Gebiete. Das gelang nicht, die Angreifer wurden zurück- geschlagen. Bei späteren Verhandlungen schlossen Israel und Ägypten Frieden und gaben den Sinai an Ägypten zurück.
Der nächste Krieg zwischen den verfeindeten Nachbarn im Norden, dem Libanon und Israel, begann am 6. Juni 1982. Mit fünf Divisionen drangen israelische Verbände in den Libanon ein, um den „Frieden für Galiläa“ zu erzwingen. Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) sollte geschwächt und in den nördlichen Libanon abgedrängt werden. Die PLO koordinierte von Beirut aus ihre Angriffe auf die Siedlungen im nördlichen Israel. Der 1. Libanonkrieg endete am 8. August mit dem Erfolg, dass die PLO aus dem Süden Libanons und Beirut vertrieben worden war.
Knapp ein Vierteljahrhundert später begann der 2. Libanonkrieg. Am 12. Juli 2006 marschierten israelische Truppen in den Südlibanon ein. Er endete am 14. August durch einen Waffenstillstand, den die UN vermittelt hatte. Israel führte den Kampf gegen die Hisbollah, die mit terroristischen Anschlägen aus dem Südlibanon gegen israelische Siedlungen operierte. Die weitere Beschießung und das Eindringen in das nördliche israelische Gebiet konnte gestoppt werden.
Am 7. Oktober 2023 kam es zum bisher größten Raketenangriff der Hamas. Aber auch Bodentruppen gelang der Angriff gegen Siedlungen im Gaza-Grenzgebiet. Armee und Zivilbevölkerung wurden völlig überrascht. Wie das passieren konnte, diese Frage wird nicht nur in Israel gestellt. Noch nie in der Geschichte Israels wurden so viel Bürger, vom Baby bis zum Greis, getötet. Mit der Gefangennahme von über 200 Geiseln hat die Hamas ein Faustpfand, das sie nutzen wird. Zwei US-amerikanische Staatsbürger, Mutter und Tochter, wurden inzwischen dem israelischen Militär übergeben. Inzwischen konnten auch Hilfslieferungen die Grenze nach Gaza überqueren. Vielleicht sind das erste Lichtblicke, um einen ausufernden Flächenbrand zu vermeiden und mit einem Waffenstillstand beide Seiten an einen Verhandlungstisch zu bringen.